Der dritte Block des finnischen Kernkraftwerks Olkiluoto befand sich 2005 im Bau. Er sollte fünf Jahre später fertiggestellt werden. Doch der Bau dauerte etwas länger – und teurer.
Olkiluoto 3 war der erste im Bau befindliche europäische Druckwasserreaktor (EPR). Es geht um Reaktor der Generation III +, entwickelt von den französischen Unternehmen Areva (ehemals Framatom) und EDF in Kooperation mit dem deutschen Unternehmen Siemens AG. Drei weitere solcher Reaktoren befinden sich derzeit im Bau: Flamanville 3 (Frankreich) und zwei in Hinkley Point C (UK). Ihnen allen ereilte das gleiche Schicksal: große Verzögerungen und mehrfache Preiserhöhungen für das gesamte Projekt. Inzwischen sind in China bereits zwei EPR-Reaktoren in Betrieb genommen worden (Taishan 1 und 2).
Der finnische Reaktor Olkiluoto 3 wird eine Leistung von 1.600 MW bieten und damit 14 % der Stromproduktion in Finnland sicherstellen. Es läuft derzeit mit 30 % Leistung, die bis Januar 2022 schrittweise auf 100 % erhöht wird, wenn Strom ins Netz fließen wird. Auch über den Bau des Reaktors Olkiluoto 4 wird schon lange nachgedacht.
Es wird das erste Kernkraftwerk sein, das in Finnland seit 40 Jahren und in Europa in 14 Jahren in Betrieb genommen wird (zuletzt der Reaktor Cernavodă-2 in Rumänien im Jahr 2007). Anfang nächsten Jahres soll auch die slowakische Mochovce-3 (440 MW) in Betrieb genommen werden. Gleichzeitig sollen aber alle verbliebenen deutschen Kernkraftwerke abgeschaltet werden.
Quelle: Pressemitteilung
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