600 Milliarde, zum des chinesischen Einflusses entgegenzuwirken

► Wofür werden die Kreditangebote der G7-Staaten verwendet?

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und der amerikanische Präsident Joe Biden haben am Sonntag, den 26. Juni, beim G7-Gipfel in Deutschland offiziell a „Globale Infrastrukturpartnerschaft“. Ziel ist es, in fünf Jahren 600 Milliarden Dollar (567 Milliarden Euro) aufzubringen, um sie in Form von Krediten an Entwicklungsländer zu investieren.

Allein die Vereinigten Staaten haben dies zugesagt „mobilisieren“ 200 Milliarden Dollar (189 Milliarden Euro), ohne jedoch zu spezifizieren, wie hoch der Anteil aus privater und öffentlicher Finanzierung sein wird oder welche Garantien die amerikanische Regierung zu geben gedenkt, um private Investoren zum Engagement zu bewegen.

Ohne China zu zitieren, aber mit einer sehr deutlichen Anspielung auf das chinesische Kreditprogramm „Neue Seidenstraßen“ versicherte der amerikanische Präsident, dass die von der G7 ins Leben gerufene Partnerschaft darauf beruhe „gemeinsame Werte“ : Transparenz, Achtung der Arbeitnehmerrechte, Umwelt, Gleichstellung der Geschlechter. Auch Olaf Scholz versprach einen „bestes Angebot in Bezug auf Infrastrukturinvestitionen“, ohne zu sagen in Bezug auf wen.

► Warum sind chinesische Kredite so verschrien?

Die von China angebotenen Kredite im Rahmen der „Neuen Seidenstraßen“, einem Programm, das auch „Belt and Roads Initiative“ genannt wird (Gürtel und Straße Initiative), werden stark kritisiert, weil sie auf Ermessensbasis durchgeführt werden und einige Länder bisweilen in eine Situation der Überschuldung gebracht haben.

Darüber hinaus werden sie auf Vermögenswerte, Rohstoffe oder Infrastrukturen verpfändet, sodass ein Land, wenn es nicht zurückzahlen kann, mit Sachleistungen ausgleichen muss. So ist es Sri Lanka ergangen, das 2017 die Nutzung des mit chinesischen Krediten errichteten Hafens von Hambantota, einer wesentlichen Infrastruktur für dieses Land, für 99 Jahre an seine chinesischen Gläubiger abtreten musste. Dieses Scheitern löste daraufhin große Proteste in Sri Lanka aus.

Schließlich fürchten die entwickelten Länder auch den politischen Einfluss Chinas, der durch diese Kredite erlangt wurde. Deshalb bemühen sie sich, ein alternatives Programm anzubieten. China seinerseits scheint seine Prioritäten im Rahmen seines Programms zu überprüfen. Laut dem Finanzdatenaggregator Refinitiv investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr nur umgerechnet 13 Milliarden Euro, verglichen mit 75 Milliarden Euro im Jahr 2020 und 189 Milliarden im Jahr 2019.

► Wer kann von der von der G7 vorgeschlagenen Partnerschaft profitieren?

Unter den Projekten, die im Rahmen dieser Partnerschaft finanziert werden, nennt das Weiße Haus beispielsweise einen Vertrag über 600 Millionen Dollar (567 Millionen Euro) für den Bau eines Unterwasser-Telekommunikationskabels, das Singapur über Ägypten und das Horn mit Frankreich verbinden wird von Afrika oder die Gewährung eines Darlehens in Höhe von 3 Millionen Euro, gewährt von der American Development Bank (DFC) für das Institut Pasteur in Dakar, um dort Impfstoffe herzustellen.

Die Kredite sind für Länder mit mittlerem Einkommen bestimmt. Ein amerikanischer Beamter gibt an, dass Afrika sein wird „Eindeutig Priorität“. Mit diesen Darlehen sollen Projekte unterstützt werden, die zur Energiesicherheit, Telekommunikation, Gesundheit und Gleichstellung der Geschlechter beitragen.

Aldrich Sachs

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