Welches ist das beste elektrische Oberklasseauto? – Executive Digest

BMW i7 xDrive60, Mercedez-Benz EQS 580 4Matic und NIO eT7 sind drei große elektrische Familienautos, die DECO PROTESTE nach dem letzten Test mit drei elektrischen SUVs im Labor und auf der Straße einem direkten Vergleich unterzog. Ziel: verstehen, wie weit die neueste chinesische Technologie im Vergleich zu bewährten deutschen Marken abschneidet.

Dies ist der große Showdown für Luxus-Elektroautos: Wird der NIO eT7 mit dem Mercedes-Benz EQS und dem BMW i7 mithalten? Nach dem Aiways U5 kamen weitere Neuigkeiten aus China in Portugal an, etwa der BYD Atto 3 (ab 45.200 Euro) und der BYD Han (ab 73.830 Euro). Die Offensive geht weiter und will die Konkurrenz erschüttern. In Portugal wurden in nur vier Monaten des Jahres 2023 bereits mehr als 50 % der gesamten im gesamten Jahr 2022 verkauften Elektroautos verkauft.

Hersteller deutscher Premiummarken liegen seit vielen Jahren an der Spitze der Branche: Sie garantieren Autos mit bester Qualität und einem Höchstmaß an Sicherheit und Komfort. Doch mit dem Zeitalter der Elektrizität kann sich das Kräfteverhältnis ändern. Entscheidend werden künftig innovative Batterietechnologien, Energieeffizienz, Sicherheitssysteme und Online-Funktionen sein, die für den Verbraucher immer relevanter werden.

BMW i7 und Mercedes-Benz EQS gewinnen mit knappem Vorsprung

Der BMW i7 zeichnet sich durch sehr hohen Fahrkomfort und viel Platz an Bord aus. Besitzt das beste Handling. Aber es bleibt nicht unbeschadet: die übermäßige Länge, der nicht erweiterbare Koffer und die schlechteste Gesamtübersicht. Der Mercedes-Benz EQS 580 4Matic zeichnet sich durch eine größere Innenraumvariabilität und den kleinsten gemessenen Wendekreis (11 Meter) aus. Zudem bietet es ein hohes Maß an Komfort. Allerdings ist es das teuerste und das Betriebssystem lenkt den Fahrer stark ab.

Der NIO eT7 macht alles gut und ist im Verbrauch unschlagbar. Wenn Sie in Portugal ankommen, erhalten Sie mit der Batteriemiete den niedrigsten Preis. Solange Probleme wie schlechte Ladeleistung und unzuverlässige Unterstützungssysteme nicht gelöst sind, wird es seine deutschen Konkurrenten nicht entthronen können. Aber chinesische Bauherren lernen schnell. Und für diejenigen, die jetzt anfangen, ist der Start beeindruckend. Der NIO eT7 bestätigt, dass chinesische Elektroautohersteller ernst genommen werden müssen. Attraktives Design, strenge Konstruktion, moderne Technik, bequeme Sitze und kompetentes Verhalten sind Trumpf. Zur Bewertung: Softwaremängel, Rücksitze nicht umklappbar, kleiner Kofferraum und leichte Lenkung.

Der 2021 eingeführte Mercedes-Benz EQS ist der Maßstab für Luxus-Elektroautos. Stellen Sie einen neuen Weltrekord für den niedrigsten Luftwiderstandsbeiwert in Serienfahrzeugen auf. Mit der Ankunft des BMW i7 und des NIO eT7 hat der EQS nun starke Konkurrenz. Der eT7 ist das erste Auto in Europa (vorerst in Deutschland) der chinesischen Marke, die sich ausschließlich auf Elektroautos spezialisiert hat. BMW geht einen anderen Weg. Es basiert auf einer Hybridplattform, die für Elektro- und Verbrennungsmotoren ausgelegt ist. Der i7 ist die erste elektrische Version des 7er bei BMW.

Mit einer Länge von 5,10 m besticht der NIO eT7 durch ein minimalistisches und elegantes Design. Er ist deutlich zurückhaltender als der BMW i7. Dieser kam mit extrovertiertem Design aus dem Schneckenhaus: Er ist Münchens elektrische Speerspitze. Es ist fast 30 cm länger als das NIO eT7. In der Mitte steht der Mercedes-Benz EQS mit einer Spannweite von 5,22 m und einer aerodynamisch optimierten Karosserie. Trotz der sichtbaren Sensoren auf dem Dach ist das Design des eT7 am konsensibelsten. Doch um Verbraucher in diesem Segment zu überzeugen, reicht das äußere Erscheinungsbild nicht aus. Technologie kann keine Kompromisse eingehen.

Der Mercedes-Benz EQS lädt die Batterie in 30 Minuten von 10 auf 80 % auf

Die maximale Leistung des NIO eT7 kann sich sehen lassen: 653 PS, deutlich mehr als die des BMW i7 xDrive60 und des Mercedes-Benz EQS 580 4MATIC. Trotz seines Gewichts von mehr als 2,4 Tonnen liegt die Beschleunigung auf dem Niveau von Sportwagen. Bei mäßiger Fahrweise verzeichnen sie einen sehr geringen Verbrauch. Der NIO eT7 schlägt seine Konkurrenten mit einem beachtlichen Verbrauch von 20,4 kWh pro 100 Kilometer. Der BMW i7 verbraucht durchschnittlich 22 kWh/100 km, während der Mercedes-Benz EQS 23,3 kWh pro 100 Kilometer verschlingt.

Die größere Autonomie deutscher Elektroautos ist auf die größere Batteriekapazität zurückzuführen. Wir haben mit dem eT7 485 km gemessen, mit dem EQS 530 km und mit dem BMW i7 545 km, also 10 % mehr als das erste Auto. Noch schlimmer ist die Tatsache, dass der NIO eT7 40 Minuten braucht, um den Akku von 10 auf 80 Prozent aufzuladen. Der BMW i7 erledigt die Operation in 34 Minuten und der EQS in 30 Minuten. Es ist kein Trost, aber die Idee des chinesischen Herstellers besteht darin, sein Netzwerk von Batteriestationen auszubauen, bei denen der Austausch einer leeren Batterie gegen eine geladene in nur fünf Minuten erledigt ist, sodass Sie die Batteriemiete bezahlen müssen. In Deutschland gibt es zwei Stationen, 20 weitere sind unterwegs.

Deutsche Konkurrenten mit deutlich besserem Fahrverhalten

Beim Fahrkomfort dominieren Mercedes-Benz EQS und BMW i7. Beide überzeugen durch hervorragende Federung, minimalen Innengeräuschpegel und hervorragende Sitze. Der NIO eT7 schützt die Insassen nicht so gut vor Stößen, was auf härteren Böden berüchtigt ist. Es ist das lauteste Auto an Bord: 65,5 dB bei hoher Geschwindigkeit, während bei Mercedes-Benz und BMW 63,3 dB bzw. 62,7 dB gemessen wurden.

Der NIO eT7 weist eine stabile, leichte und schleuderfreie Lenkung auf, doch der BMW i7 und der Mercedes-Benz EQS lassen sich präziser und mit einem tollen Feedback von der Straße fahren. Der Wendekreis des Mercedes-Benz EQS ist beispiellos (nur 11 Meter).

Touchscreen für alles

Im Bordbetrieb wird das Cockpit von großen Bildschirmen dominiert: Mit dem Hyperscreen-Touchpanel, das die gesamte Innenraumbreite einnimmt, übertrifft der Mercedes-Benz EQS die Konkurrenz. Darüber hinaus kann der Beifahrer darüber auch ein Navigationsziel eingeben oder den Radiosender auswählen.

Allen gemeinsam ist die hohe Gefahr der Systemablenkung durch den großen Funktionsumfang und das Fehlen von Direkttasten für wesentliche Befehle. Der NIO eT7 ging mit dem Prinzip zu weit. Die Einrichtung des Rückspiegels und die Einstellung des Lenkrads müssen über den Touchscreen und die Lenkradtasten erfolgen, was komplex ist und mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Der Sprachassistent von NIO unterliegt den Sprachsteuerungssystemen von BMW und Mercedes, die sehr gut funktionieren. Im Inneren beeindrucken die Details und Verarbeitungen von Mercedes und BMW. In puncto Kofferraumvielseitigkeit und Gepäckraum gewinnt der Mercedes EQS. Als Einziger verfügt er über eine große Heckklappe und eine dreiteilig umklappbare Rücksitzlehne.

Das chinesische Auto verfügt über 33 Sensoreinheiten: viele sichtbar, wie zum Beispiel das LIDAR-Radar, das über der Windschutzscheibe montiert ist und von zwei kleinen Kameras flankiert wird. Diese Technologie wurde erstmals im Volvo EX90 vorgestellt, der bereits in Portugal angekommen ist und sich als das sicherste Modell der Marke aller Zeiten behauptet. Trotz dieses Arsenals überraschten im NIO eT7 die Unterstützungssysteme negativ.

In der Kostenmeisterschaft sind die Rollen vertauscht. Es wird geschätzt, dass der NIO eT7 rund 90.000 Euro erreichen wird. Deutsche Konkurrenten sind deutlich teurer. Mercedes bietet die EQS 450+-Version mit weniger Leistung, aber immer noch zu einem exorbitanten Preis (ab 126.700 Euro) an.

Clothilde Kopp

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