Wie erwartet lag die Führung von Flamengo bei der
Bayern München
und Adidas in Deutschland auf der Reise zum Champions-League-Finale, um das Managementmodell des Vereins und seine Beziehung zu den Mitgliedern zu verstehen. Beim deutschen Klub gab es die Gründung einer Firma, die den Bau eines Stadions ermöglichen sollte, was den Punkt von größtem Interesse erregte.
Flamengo-Präsident Rodolfo Landim und seine Verbündeten lehnen die Idee ab, die Kontrolle über den Verein zu verkaufen. Auch in anderen politischen Strömungen des Vereins wird diese Idee abgelehnt.
Aber ja, der rot-schwarze Spitzenreiter sucht nach einem Modell für den künftigen Bau eines rot-schwarzen Stadions ohne Ausgaben. Das Bayern-Modell ist eine Möglichkeit, bei weitem nicht die einzige. Es steckt noch in den Kinderschuhen, das Stadionprojekt im Gasômetro liegt vorerst auf Eis.
Wie haben die Bayern Partner für den Bau ihres Stadions akzeptiert?
Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eröffneten die Bayern ihr Kapital durch den Verkauf von Minderheitsanteilen mit dem Ziel, Mittel für den Bau eines Stadions zu generieren. Drei Unternehmen meldeten sich an: Allianz, Adidas und Audi. Alles nur für die strategischen Verbindungen zum Verein.
Zusammen besitzen sie 24,9 % der Anteile, der Rest gehört dem Verein. Dieser Prozentsatz ist strategisch. Nach deutschem Recht hat ein Verantwortlicher mit mehr als 75 % praktisch alle Rechte und ist gegenüber Minderheiten kaum rechenschaftspflichtig.
Die Allianz Arena wurde gebaut und nun sind ihre Schulden getilgt.
Und wie funktioniert die Bayern-Führung in der Praxis?
Adidas erklärte Flamengo, dass es wenig Einfluss auf das Schicksal der Bayern habe. Es gibt neun Sitze im Vorstand des Clubs, wobei die drei Unternehmen jeweils einen Sitz haben. Sie sind bei Entscheidungen in der Minderheit. Der Präsident der Bayern bleibt von den Partnern gewählt. Dieses Gremium hat die Befugnis, Verträge oder Geschäfte im Wert von mehr als 25 Millionen Euro zu genehmigen.
Unternehmen erwirtschaften wenig Gewinn, haben aber als Partner strategische Vorteile. Adidas möchte gerne mit den Bayern die Lieferung von Sportartikeln verlängern. In der Praxis wird es kaum ersetzt werden können. Audi nutzte den Autoverkauf zwischen Partnern. Und die Allianz hat die Namensrechte. Heute ist Bayern viel mehr wert als 2006.
Würde dieses Modell als Inspiration für Flamengo dienen?
Der derzeitige Vorstand ist sich darüber im Klaren, dass sich die Errichtung einer SAF nur für den Bau eines Stadions lohnen würde. Das heißt, es könnte eine Minderheitsbeteiligung an strategische Partner verkaufen, um Geld für dieses spezielle Projekt zu sammeln. Es besteht keine Chance, die Managementkontrolle abzugeben.
Auch weil Flamengo weder Geld für die Betriebsausgaben benötigt, noch für Schulden, die unter Kontrolle sind und deutlich unter den Einnahmen des Vereins liegen.
In Flamengo besteht auch Einigkeit darüber, dass der Verein in Zukunft durch höhere Einnahmen mehr Gewinn erzielen kann. Somit wäre ein Minderheitsanteil mehr wert. Dies würde auch eine SAF-Idee weiter in die Zukunft führen.
Eine weitere Möglichkeit ist in diesem Szenario eine Zweckgesellschaft (Special Purpose Entity, SPE) nur für das Stadion, die von einigen Strömungen innerhalb des Vereins verteidigt wird.
Wie läuft das Projekt Gasometer-Stadion?
Flamengos eigenes Stadionprojekt steht derzeit aus bürokratischen und strategischen Gründen im Hintergrund. Die Priorität besteht darin, die Maracanã-Konzession im Wettbewerb der Landesregierung zu gewinnen. Der Verein hat eine Partnerschaft mit Fluminense, um das Stadion zu verwalten. Die Ausschreibung soll nach langem Warten im jahr 2024 erfolgen.
Mit dem Regierungswechsel von Bolsonaro zu Lula kam es auch zu einem Wechsel der Verantwortlichen der Caixa Econômica, die über den Verkauf des Gasômetro-Grundstücks in der Innenstadt von Rio de Janeiro verhandelt. Dadurch verzögerten sich die Gespräche, da es zu einem Austausch der Gesprächspartner kam. Der Verein wird die institutionellen Verfahren befolgen und möchte das Land gegen Bezahlung kaufen. Es handelt sich nicht um einen Regierungsauftrag.
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