Überraschende Nachrichten über Entschädigungen aus Deutschland. Der Betrag wurde erwähnt

Am vergangenen Dienstag fanden in Warschau die ersten polnisch-deutschen Regierungskonsultationen seit 2018 statt, an denen auch Ministerpräsident Donald Tusk und Bundeskanzler Olaf Scholz teilnahmen. Während der gemeinsamen Pressekonferenz wurde die Frage der Kriegsreparationen aus Deutschland angesprochen. Donald Tusk erklärte, Polen habe rechtlich auf Reparationen verzichtet. Scholz wiederum gab eine lakonische Erklärung ab, wonach „Deutschland versuchen wird, die Unterstützung für Überlebende des Zweiten Weltkriegs umzusetzen“.

Entschädigung aus Deutschland für Überlebende. Medien: In Warschau wurde ein konkreter Betrag angekündigt

Neues Licht werfen Berichte der „Süddeutschen Zeitung“ auf die Sache. Die deutsche Tageszeitung stellt fest, dass Scholz‘ Besuch keine große Begeisterung hervorrief, weil dabei kein konkreter Betrag genannt wurde. „Wahrscheinlich gab es Gründe für diese Unklarheit“, heißt es dort.

Der aktuellen Regierung in Warschau sei zwar ein gutes und enges Verhältnis zum Nachbarn wichtig, die Frage angemessener Entschädigungen werde aber nicht aufgegeben, heißt es in dem Bericht. „Es ist die Rede von 200 Millionen Euro, die an Opfer des Nationalsozialismus ausgezahlt werden sollen. Zu wenig“, schreibt die Zeitung.

Berlin ist bereit, Geld auszuzahlen

Der Polen-Koordinator der Bundesregierung, Dietmar Nietan, äußerte sich im Gespräch mit der „SG“ dazu. Es gebe „keine totale Enttäuschung oder Kontroverse“ über den Vorschlag Berlins, sagte er.

Nietan versicherte, dass Deutschland bereit sei, diese Mittel über die Stiftung Deutsch-Polnisch-Versöhnung auszuzahlen. Er äußerte die Hoffnung, dass dies bis zum Herbst geschehen werde, merkte jedoch an, dass hierzu die Zustimmung Polens erforderlich sei.


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Karla Bergmann

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