David S., ein Mitarbeiter der britischen Botschaft, wird laut Bundesanwaltschaft verdächtigt, mindestens einmal „ein Dokument weitergegeben zu haben, das er im Rahmen seiner Botschaftstätigkeit erhalten hat“.
Die mit Ermittlungen in dem Fall beauftragte Staatsanwaltschaft erklärte, die Festnahme des Mannes sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit den britischen Behörden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft erhielt der Angeklagte für die Übermittlung von Informationen eine oben nicht näher bezeichnete Belohnung in bar.
Der Brite arbeitet seit November 2020 für die Botschaft. Spätestens seitdem soll er für den russischen Geheimdienst gearbeitet haben. Allerdings hat die deutsche Behörde auch ihre Funktion nicht konkretisiert. „Seine Wohnung und sein Arbeitsplatz wurden durchsucht“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann wurde am Dienstag in Potsdam festgenommen. Nach Angaben der dpa soll heute der Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe über die Haft entscheiden.
Der Fall gehöre zu einer Reihe ähnlicher Spionagefälle der vergangenen Jahre, in denen deutsche Behörden Russland beschuldigt hätten, teilte die Nachrichtenagentur AFP mit.
Spiegel Online erinnert in diesem Zusammenhang an den Spionagefall eines russischen Mitarbeiters an der Universität Augsburg in Süddeutschland. Ab Oktober 2020 sollte er sich mindestens dreimal mit einem Mitglied eines russischen Geheimdienstes treffen. Danach habe er mindestens zweimal Bargeld für Hinweise aus dem „Mutter-Uni-Bereich“ erhalten.
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