Soros: Die Eurokrise zerstört die EU, das Schicksal liegt in Deutschlands Händen

Die Schuldenkrise in der Eurozone gleicht einem Albtraum und könnte die Europäische Union zerstören. Dies erklärte der renommierte amerikanische Investor ungarischer Herkunft, George Soros. Er fügte hinzu, dass das Schicksal des Euro in den Händen Deutschlands liege, das mehr Verantwortung übernehmen und die europäische Einheitswährung retten müsse. Als weitere Alternative sieht er den möglichen Austritt Deutschlands aus der Eurozone an.

„Es besteht die reale Gefahr, dass der Euro die Europäische Union zerstört“, sagte Soros und fügte hinzu, dass die Krise von Europa selbst verursacht wurde. Ihm zufolge kann nur Deutschland es beenden, aber es muss aufhören, nur auf seine eigenen Interessen zu schauen, sondern sich auf die Bedürfnisse von Ländern konzentrieren, die mit Schuldenproblemen kämpfen.

Deutschland müsse die Rolle eines wohlwollenden Hegemons spielen, sagt Soros. Ihm zufolge soll es nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dasselbe bleiben wie die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig sollte sie den gemeinsamen Eurobond-Plan unterstützen. „Wenn die Rettungsaktion gelingt, werden die Kosten sehr gering sein, wenn nicht, wird sie Deutschland selbst zu Fall bringen“, sagte der berühmte Investor.

Wenn Deutschland dann nicht versuchen wollte, die europäische Gemeinschaftswährung zu retten, wäre laut Soros die Lösung der Krise ein Austritt aus der Eurozone, was den Eurokurs schwächen würde. Dies würde in der Folge auch zu einer Reduzierung der Schuldenkosten von Problemländern führen.

Die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte richtet sich nun darauf, ob Spanien um Hilfe bei der Rückzahlung seiner Schulden bitten wird. Ein solcher Antrag würde zu Käufen spanischer Anleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) führen und die Sorgen über die negativen Auswirkungen der Schuldenkrise in der Eurozone auf die Wirtschaft zerstreuen.

Katrin Taube

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