Prag wird Verhandlungen mit Deutschland über die Freigabe der tschechischen Dieselvorräte aufnehmen

Tschechien wird mit Deutschland über die Freigabe der in Bayern befindlichen Dieselvorräte verhandeln. Die Tschechen haben einen Teil ihrer Dieselbestände bei der deutschen Firma Viktoriagruppe, die Insolvenz angemeldet hat.

Laut Premierminister Bohuslav Sobotka schlug der Vorsitzende der Staatlichen Verwaltung für Materialreserven (SSHR), Pavel Švagr, auf dem Treffen ein weiteres Vorgehen in dieser Angelegenheit vor, dem der Sicherheitsrat zustimmte. „Wir werden mit der deutschen Regierung verhandeln, weil es einen internationalen Vertrag gibt, der der Tschechischen Republik das Recht gibt, die Auslieferung des Eigentums der Tschechischen Republik zu verlangen, das sich derzeit auf deutschem Hoheitsgebiet befindet“, sagte der Ministerpräsident. Sobotka schätzte, dass die SSHR sich auch mit anderen für den Staat nachteiligen Verträgen befasst.

Staat schon im November bezog er seinen Treibstoff aus den tschechischen Lagerhäusern der Viktoriagruppe. Es landete in den Stauseen des staatlichen Unternehmens Čepro. Komplizierter ist die Situation am Lager in Krailling, Deutschland, wo die Viktoriagruppe aufgrund einer Änderung des ursprünglichen Vertrages aus dem Jahr 2010 Treibstoff lagern kann.

In Bayern gibt es immer noch tschechische Notvorräte, und die SSHR hat sich mit den Deutschen noch nicht über deren Entfernung geeinigt. Vor der Insolvenz hatte das Unternehmen laut SSHR beispielsweise argumentiert, dass es ein kaputtes Abstellgleis habe, das für den Umzug notwendig sei, und kein neues im Wert von 45.000 Euro habe. SSHR muss dem derzeitigen Insolvenzverwalter nachweisen, dass ihr der Diesel im Lager gehört. Der Schwager hat sich wegen des Falls bereits mit Vertretern des Bundeswirtschaftsministeriums getroffen.

Zwei Tage Vorrat

Der Staat hat Dieselvorräte für etwa 95 Tage, 90 sind Pflicht. Die Viktoriagruppe hat Reserven für 2,5 Tage gespeichert, von denen Deutschland derzeit Reserven für etwa zwei Tage haben sollte.

Am Montag befasste sich der Staatssicherheitsrat auch mit mehreren strategischen Materialien und billigte unter anderem die vom Außenministerium vorgelegte Sicherheitsstrategie der Tschechischen Republik, die nationale Cybersicherheitsstrategie für die Jahre 2015 bis 2020 und einen Vorschlag für Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit am Flughafen Václav Havel in Prag. Sie ging auch auf das Flüchtlingshilfsprogramm ein. Die Regierung sollte die Materialien bei einigen der nächsten Treffen erhalten.

Katrin Taube

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