Polizei auf Abruf. Restriktionsgegner aus ganz Deutschland und dem Ausland ziehen nach Berlin

Die Berliner Polizei bereitet sich bei den angekündigten Protesten am Wochenende gegen die Coronavirus-Maßnahmen auf mögliche Gewalt vor. Restriktive Aktivisten haben Menschen in ganz Europa aufgefordert, sich zu bewaffnen und sich ihnen während einer Demonstration in der deutschen Hauptstadt anzuschließen, berichtete Reuters am Freitag.

Mehr als 3.000 Polizisten werden auf den Straßen Berlins unterwegs sein, davon 1.000 Verstärkungen aus anderen Bundesländern. Bei Bedarf werden auch Wasserwerfer eingesetzt, warnte die Polizei.

„Wir sehen diese offene Bereitschaft, Gewalt gegen die Behörden anzuwenden, als etwas völlig Neues“, sagte der Vizepräsident der Berliner Polizei, Marco Langner, gegenüber Reportern. Interventionskommandant Stephan Katte hält die Möglichkeit eines Gewaltausbruchs jedoch für „eher unwahrscheinlich“, teilte die dpa mit.

Gegner der Coronavirus-Beschränkungen der Regierung empörten sich über die Entscheidung Berlins, eine geplante Demonstration am Samstag zu verbieten. Die Führung der Metropole begründete ihren Schritt damit, dass die Menschen bei früheren Protestkundgebungen grundlegende Präventivmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Krankheit nicht befolgt hätten, wie zum Beispiel das Tragen eines Schleiers oder die Wahrung sozialer Distanz.

Polizei: Gefahr einer weiteren Ausbreitung der Krankheit steigt

Aktivisten der rechtspopulistischen Gruppierung Querdenken 711 wandten sich am Freitag an das Gericht, das am Freitag ein Verbot für verfassungswidrig entschied. Die Stadt kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Die Demonstranten werden nicht nur aus ganz Deutschland nach Berlin reisen, sondern auch aus Ländern, die Deutschland kürzlich in die sogenannte Rote Liste der Gebiete mit hohem Coronavirus-Ansteckungsrisiko aufgenommen hat – Spanien, Frankreich und Belgien. Damit erhöht sich laut Polizei das Risiko einer weiteren Ausbreitung der Krankheit.

„Dies sind Menschen, die Coronavirus-Maßnahmen ablehnen, daher denken wir, dass sie in den letzten Monaten absolut nicht darauf geachtet haben“, sagte Polizeichefin Barbara Slowikova.

Die Polizei rechnet mit der Teilnahme von bis zu 22.000 Demonstranten, auch Gegendemonstrationen von Anhängern der extremen Linken werden erwartet.

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Aldrich Sachs

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