Plan zur Vereinfachung des Geschlechterwechsels spaltet die Deutschen, sagt eine Umfrage | Welt

Laut einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage spaltet ein Vorschlag der deutschen Regierung, die Geschlechtsumwandlung in offiziellen Dokumenten zu erleichtern, die Bevölkerung des Landes.

Das von den Justiz- und Familienministerien vorgeschlagene sogenannte „Gesetz der Selbstbestimmung“ soll das seit 40 Jahren geltende „Transsexuellengesetz“ ersetzen.

Die aktuelle Gesetzgebung verlangt von Transgender-Bürgern, vor Gericht zu gehen und die Meinungen von zwei Experten – in der Regel Psychotherapeuten – vorzulegen, damit ihr Geschlecht und ihr Vorname in den Dokumenten geändert werden können.

Nach der neuen Strategie kann ein Erwachsener zum Standesamt in seiner Region gehen und die Änderung erklären. Jugendliche über 14 Jahren können dies mit der gesetzlichen Erlaubnis ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten tun.

Die deutsche Regierungskoalition hat versprochen, das „Transgender-Gesetz“ abzuschaffen, wenn es im Dezember 2021 an die Macht kommt. Die Regelung wurde von der Transgender-Community in Deutschland als „erniedrigend und archaisch“ bezeichnet.

Justizminister Marco Buschmann sagte, er hoffe, dass die Regierung dem Vorschlag noch vor Jahresende zustimme, danach müsse der Gesetzentwurf noch durch das Parlament.

Eine Umfrage des Forschungsinstituts YouGov für die Zeitung Welt am Sonntag zeigt jedoch, dass 46 Prozent der Befragten für den Plan sind, während 41 Prozent dagegen sind.

Die Umfrage wurde im Juli an zwei Tagen durchgeführt, wobei 1.796 Personen Fragen online beantworteten.

YouGov stellte fest, dass 48 % der Befragten den Teil des Vorschlags, der es Teenagern über 14 Jahren erlaubt, allein mit Zustimmung der Eltern eine Erklärung einzureichen, eher ablehnen oder vollständig ablehnen. Während 39% diese Idee eher unterstützen oder unterstützen.

Justizminister Marco Buschmann sagte der Welt am Sonntag, es sei wichtig, „ein zentrales Versprechen der Verfassung einzulösen: das Versprechen gleicher Freiheit und gleicher Würde für alle Menschen“.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus sagte, es sei „mehr als notwendig, dass wir die rechtlichen Rahmenbedingungen an die gesellschaftliche Realität anpassen“, da ihrer Meinung nach trans- und intersexuelle Menschen „jahrzehntelang warten müssen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können ihre Geschlechtsidentität“.

Legale Registrierungen in Deutschland haben derzeit drei Geschlechtsoptionen: weiblich, männlich und „divers“.

Jannike Feldt

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