Omicron im Angriff. Deutsche Behörden planen Beschränkungen | Deutschland – aktuelle deutsche Politik. DW-Nachrichten auf Polnisch | DW

Laut einem von der Agentur AFP zitierten Dokument können ab dem 28. Dezember bis zu zehn Personen an privaten Treffen teilnehmen. Bundesligaspiele und andere wichtige Ereignisse sollen wieder ohne Zuschauer ausgetragen werden.

Hintergrund für die geplante Exazerbation sind Sorgen um die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus, die auch für Geimpfte und Rekonvaleszente eine Gefahr darstellt. Dies könnte „zu einer explosionsartigen Ausbreitung“ der Mutation führen, warnen Bundes- und Landesbehörden im Entwurf des Schlussbeschlusses. Beim omicron ist mit einer sehr hohen Belastung des Gesundheitswesens und des öffentlichen Lebens zu rechnen.

Deshalb sollen erstmals auch Geimpfte und Rekonvaleszente Kontaktbeschränkungen im privaten Umfeld unterliegen. Die geplante Begrenzung von zehn Personen bei privaten Treffen gilt sowohl für Innen- als auch für Außenräume – heißt es im Beschlussentwurf.

Die Beschränkungen gelten nicht für Kinder unter 15 Jahren. Für ungeimpfte Personen sollen jedoch noch strengere Kontaktbeschränkungen gelten. Treffen sind in ihrem Fall auf den eigenen Haushalt und maximal zwei Personen aus einem anderen Haushalt beschränkt.

„Insbesondere die Silvesterfeierlichkeiten unter Beteiligung einer großen Zahl von Menschen sind in der aktuellen Situation ungerechtfertigt“, heißt es in dem Resolutionsentwurf. Bund und Länder sprechen zu Weihnachten nur eine Empfehlung aus: Sie fordern die Bürger auf, „die Zahl der Kontakte im Sinne der Rechenschaftspflicht zu begrenzen“. Clubs und Diskotheken sollen am 28. Dezember „spätestens geschlossen“ und alle Tanzpartys verboten werden.

Großveranstaltungen ohne Publikumsbeteiligung

Die Einschränkungen gelten auch für Großveranstaltungen. Sie werden ohne Beteiligung des Publikums ausgetragen – bisher gab es hier eine Zuschauerobergrenze. „Überregionale Sport-, Kultur- und vergleichbar wichtige Veranstaltungen werden spätestens ab dem 28. Dezember 2021 ohne Zuschauer durchgeführt“, heißt es in dem Entwurf. Das bedeutet, dass sich die Fans neu auf Geisterspiele einstellen müssen. Die nächste Bundesliga-Saison startet am 7. Januar.

Auch die deutschen Behörden wollen die Impfkampagne gegen das Coronavirus verstärken. „Die Impfaktion soll in der Weihnachtszeit, in den Tagen zwischen Weihnachten und Silvester und an Silvester weitergeführt werden“ – so stand es. Ein konkretes Ziel wurde genannt: „Bund und Länder wollen bis Ende Januar 2022 weitere 30 Millionen Impfungen (Auffrisch-, Erst- und Zweitimpfung) erreichen.“

Deutsche Behörden befürchten, dass das Omicron das Gesundheitswesen lahmlegen könnte

Omicron ist eindringlich

In dem Entwurf äußern Bund und Länder große Besorgnis über die Verbreitung der Omicron-Variante: „In anderen Ländern hat sich die Zahl der Infizierten in zwei bis drei Tagen nachweislich verdoppelt, eine noch nie dagewesene Ausbreitungsrate“, heißt es in dem Schreiben . „Die neue Virusvariante schwächt zudem den bestehenden Infektionsschutz …“.

Bundes- und Landesbehörden fordern im Beschlussentwurf zudem alle Betreiber Kritischer Infrastrukturen auf, „ihre betrieblichen Pandemiepläne umgehend zu überprüfen und anzupassen und sicherzustellen, dass diese kurzfristig aktiviert werden können“. Auf diese Weise soll die Funktionsfähigkeit der Infrastruktur auch bei einer Verschärfung der Pandemielage gewährleistet werden können.

Als Beispiele für solche kritischen Infrastrukturen nennt der Resolutionsentwurf „Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehren, Rettungsdienste, Telekommunikation, Strom- und Wasserversorgung sowie eine angemessene Logistik“.

„Die Omicron-Variante erfordert absolute Wachsamkeit“, sagte Hendrik Wüst (CDU), Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz der Länder und Regierungschef von Nordrhein-Westfalen, am Montag der ARD. Er sagte, das Treffen auf höchster Ebene am Dienstag sollte einen „Notfallplan“ verabschieden, um „das Land am Leben zu erhalten“, wenn viele Menschen gleichzeitig mit dem Coronavirus infiziert werden.

(AFP / Sie)

Aldrich Sachs

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