Die am stärksten betroffenen Regionen bleiben Niedersachsen, Südsachsen-Anhalt und Nordthüringen sowie Teile von Nordrhein-Westfalen (Westen).
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor anhaltendem Starkregen in Sachsen-Anhalt, weshalb eine Unwetterwarnung gilt.
Laut Wettervorhersagen könnten bis Donnerstag bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter fallen.
Der Wasserstand in Bächen und Flüssen könnte in den kommenden Tagen wieder ansteigen.
„Die Situation ist bedrohlich. Aber die Strategie zur Bewältigung von Katastrophen funktioniert“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit während der regulären Pressekonferenz des Vorstands.
Hebestreit erinnerte auch daran, dass die Befugnisse zur Bewältigung von Katastrophen bei den Bundesländern lägen, obwohl es Mechanismen für die Hilfeleistung des Bundes gebe.
Im Bereich des Flusses Helme, zwischen der Grenze der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen, besteht die Befürchtung, dass sich die Lage durch anhaltende Regenfälle erneut verschärfen könnte.
Der von den Überschwemmungen besonders betroffene Kreis Mansfeld-Südharz habe die Bundeswehr um Hilfe gebeten und den Unterricht an einigen Schulen ausgesetzt, teilte der auf die MDR-Region spezialisierte Rundfunk und das Fernsehen mit.
In diesem Gebiet gilt seit letztem Samstag die Katastrophenerklärung, die eine Zentralisierung der Notfallmaßnahmen im Bezirk vorsieht.
Am späten Dienstag bat Landrat André Schröder (CDU) die Bundeswehr um Hilfe.
Bereits Ende Dezember ersuchte das Nachbarland Niedersachsen die Bundeswehr um Hilfe bei der Deichbefestigung.
Als Hochwasserschutz bauen Feuerwehren und Anwohner eine Sandsackmauer entlang des Flusses Helme, doch ihnen geht das Material aus.
Das Land hat daher rund 1,5 Millionen weitere Sandsäcke von anderen Bundesländern erhalten.
Am Dienstagabend teilte der Landkreis außerdem mit, dass die Schulen in Kelbra, Roßla und Wallhausen am Donnerstag und Freitag geschlossen bleiben.
Auch in Niedersachsen ist nach einer Nacht mit starkem Regen und starkem Wind die Hochwasserlage in einigen Teilen der Region und in Bremen am Mittwoch kritisch.
Nach einer Zusammenfassung des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz liegen viele Flüsse weiterhin auf der Stufe 3, sodass die Gefahr größerer Überschwemmungen besteht.
Betroffen waren Gebiete an Weser, Aller und Leine sowie einige ihrer Nebenflüsse. Auch die Hase erreichte Stufe 3.
Die Behörden warnten in vielen Gebieten vor schweren Überschwemmungen. Im Land Bremen ist der Kreis Timmersloh von Überschwemmungen betroffen.
Angesichts der ernsten Hochwassersituation in Deutschland begann unter SPD-Politikern die Debatte darüber, ob die Schuldenbremse erneut ausgesetzt werden sollte, um die durch die Schäden verursachten Kosten zu decken.
Hebestreit sagte jedoch, es sei zu früh, darüber zu sprechen. „Zuerst muss man sich mit der unmittelbaren Situation auseinandersetzen“, sagte er.
Später könne man im Falle eines zu großen wirtschaftlichen Schadens über eine finanzielle Beteiligung des Bundes sprechen, was allerdings nicht zwangsläufig bedeute, so Hebestreit, dass über eine Aussetzung der Schuldenbremse nachgedacht werden müsse.
Die Schuldenbremse ist eine Verfassungsbestimmung, die vorschreibt, dass der Bund in Zeiten wirtschaftlicher Normalität kein Defizit von mehr als 0,35 Prozent des BIP aufweisen darf und die Regionalregierungen über ausgeglichene Haushalte verfügen müssen.
Das Erfordernis kann ausgesetzt werden, wenn das Parlament eine Störung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts feststellt.
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