Neues aus Deutschland – Drogerien wie Rossmann und DM haben neben Kosmetika und Haushaltsprodukten meist auch eine Abteilung mit Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Gesundheitsprodukten. Kunden finden dort Mittel gegen Erkältungen, Magenbeschwerden, Hühneraugen und vieles mehr. Was ist der Unterschied zwischen Medikamente aus der Apotheke und solche, die in Apotheken verkauft werden? Der Experte erklärt, worauf Verbraucher achten sollten.
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Auf Social-Media-Plattformen bewerben Influencer günstige Alternativen zu Apothekenmedikamenten. Diese „Duplikate“ sollen in Drogerien wie DM oder Rossmann erhältlich sein.
In einem Instagram-Video wird das 5,99 Euro teure Drogeriepräparat Dobensana als günstige Kopie von DoloDobendan für 13,67 Euro aus der Apotheke beworben. Nach dem gleichen Prinzip empfiehlt sich das Medizinprodukt Anginosan (2,99 Euro), das unter anderem bei Rossmann verkauft wird. Es soll eine günstigere Alternative zu Neo Angin (8,74 €) aus der Apotheke sein.
Medikamente in Drogerien. Wie unterscheiden sie sich von denen aus der Apotheke?
Alle vier im Video genannten Produkte auf einen Blick die gleichen Anforderungen erfüllen: Das sind Lutschtabletten, die gegen Halsschmerzen und Schluckbeschwerden helfen sollen. Ein genauer Blick auf die Packungsbeilage verrät jedoch erhebliche Unterschiede bei den Wirkstoffen Vorbereitungen. Zwei davon haben denselben Hersteller – ein Produkt wird nur in Apotheken verkauft, das andere ist auch in Drogerien erhältlich.
Der Hersteller behauptet, dass die Produkte „speziell für verschiedene Arten von Halsschmerzen entwickelt wurden“. Daher können die beiden Maßnahmen in keiner Weise austauschbar verwendet werden. Sie sind keine Duplikate, da sie nicht die gleiche Wirkung haben. Das Drogerieprodukt ist gegen Kratzen und Halsschmerzen im Anfangsstadium konzipiert. Dobensana hingegen ist gegen starke Halsschmerzen gedacht. Aufgrund des Wirkstoffs Benzocain hat es eine anästhetische Wirkung.
Arzneimittel in Drogerien sind daher kein 1:1-Ersatz für Arzneimittel aus der Apotheke. Allerdings enthalten rezeptfreie Präparate teilweise wirksame Substanzen und können zumindest zur Linderung der Symptome beitragen. Insbesondere leichte Erkältungen oder Magenbeschwerden können Verbraucher selbst behandeln.
Wann in die Apotheke gehen?
Apothekenmedikamente seien im Vergleich oft stärker oder ausgewogener in der Dosierung, sagt Dr. Leonie Becker gegenüber RTL. Bei schwerwiegenden oder länger andauernden Beschwerden können daher apothekenpflichtige Medikamente besser helfen.
Medizinprodukte und Medikamente unterscheiden sich in ihren Wirkmechanismen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln können Medizinprodukte keine pharmakologische, metabolische oder immunologische Wirkung haben. Mit anderen Worten: Sie dürfen nicht in den menschlichen Stoffwechsel oder das Immunsystem eingreifen oder zelluläre Bestandteile in irgendeiner Weise beeinträchtigen.
Vielmehr haben Medizinprodukte laut Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) überwiegend eine physikalische Wirkung. Der physikalische Effekt ist beispielsweise die Hydratation bei trockenen Augen oder trockenem Mund. Es geht also oft darum, die Symptome zu lindern. Ihr Verkauf ist daher nicht begrenzt, da diese Mittel keine starken Nebenwirkungen haben.
Seien Sie jedoch vorsichtig: Es bestehen weiterhin Risiken bei falscher Dosierung oder Anwendung. Im Gegensatz zu Drogerien bieten Apotheken auch eine Beratung durch qualifizierte Apotheker an.
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