„Aufgrund der weiteren Entwicklung der Lage hat Lufthansa entschieden, keine Linienflüge nach Almaty anzubieten“, teilte das Unternehmen mit.
Die Proteste gegen hohe Energiepreise haben sich in Kasachstan verschärft und sind teilweise in Proteste gegen die Regierung übergegangen. Daraufhin entließ Präsident Kasym-Żomart Tokayev die Regierung und nannte die Ausschreitungen „eine Untergrabung der Integrität des Staates“. Am Mittwoch (5.1.22) besetzten Demonstranten vorübergehend den Flughafen in Almaty. Auch Fluggesellschaften wie Flydubai und Air Arabia haben Flüge nach Almaty eingestellt.
Die Armee wurde gegen die Demonstranten in der Stadt eingesetzt. Berichten zufolge starben mehrere Dutzend Menschen. Der kasachische Fernsehsender Khabar24 zitierte einen Pressesprecher des Innenministeriums, Demonstranten hätten versucht, verschiedene Polizeigebäude zu stürmen und Dutzende Angreifer seien „eliminiert“ worden.
Bisher gibt es keine offiziellen Angaben zu den Opfern unter den Demonstranten. In den letzten Tagen haben die kasachischen Behörden über den Tod von acht Polizisten und Soldaten informiert. Nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums wurden bisher mehr als 1.000 Menschen verletzt.
An verschiedenen Orten in Almaty laufen Operationen gegen Demonstranten. Berichten zufolge sollen einige auch bewaffnet sein. Die Anwohner wurden gebeten, sich an sicheren Orten aufzuhalten. Am Donnerstagmorgen (6.1.22) wurden kasachische Websites aus dem Ausland nicht geöffnet, so dass die genaue Lage dort nicht ganz klar ist. DPA weist darauf hin, dass es schwierig ist, die Informationen unabhängig zu überprüfen.
Russland schickt Fallschirmjäger
Russland schickte Fallschirmjäger nach Kasachstan. Diese Kräfte sind Teil der Friedenssicherungsoperation der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit. Kasachstan bat eine von Russland geführte Organisation um Hilfe. Dazu gehören neben Russland und Kasachstan Armenien, Weißrussland, Kirgisistan und Tadschikistan. Auch andere Länder schickten nach Angaben der dpa ihre Truppen nach Kasachstan. Der armenische Ministerpräsident Nikol Pashinyan schrieb auf Facebook, dass Soldaten für eine gewisse Zeit nach Kasachstan entsandt werden sollen, „um die Lage im Land zu stabilisieren und zu normalisieren“. Eine der Hauptaufgaben ausländischer Soldaten sei der Schutz wichtiger staatlicher und militärischer Institutionen, heißt es in der Pressemitteilung.
(DPA, RTR / groß)
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