Gepostet am 9. September 2022, 10:10 UhrAktualisiert am 11. September 2022 um 15:47 Uhr
Der Showdown verspricht hart zu werden. Die wilde Kulisse des Hannoveraner Zoos, den die IG Metall am vergangenen Donnerstag ausgewählt hatte, um ihre Truppen vor den Tarifverhandlungen zu mobilisieren, die am Montag in der niedersächsischen Landeshauptstadt eröffnet werden, verstärkte dieses Gefühl.
Gewerkschaftschef Jörg Hofmann bestätigte seine Behauptung: eine Steigerung von 8 % über zwölf Monate für die 3,8 Millionen Beschäftigten in der Elektrometallurgie. „Nach vier Jahren ohne dauerhafte Gehaltserhöhung reicht das“, warnte Jörg Hofmann.
Wie der Tiger, der in seinem durch einen Erker vom hinteren Teil des Raumes getrennten Gehege ein- und ausgeht, sind die in Hannover versammelten 250 Landesvertreter der IG Metall kampfbereit. Wohingegen Die Inflation läuft weiter „Wir werden nicht zögern zu streiken, die Auftragsbücher sind voll, es gibt keinen Grund, den Prozess nicht zu gewinnen“, warnt Jens Schäfer, Betriebsratsvorsitzender von ZF Wabco in Hannover.
Die Warnung des Arbeitgebers
„Auftragseingänge können nicht als Maßstab für die Lohnpolitik herangezogen werden“, reagiert Volker Schmidt, Geschäftsführer von Gesamtmetall in Niedersachsen. In Berlin schätzt der Präsident des Arbeitgeberverbandes Elektrometallurgie, Stefan Wolf, dass es drei von vier Unternehmen der Branche schlecht geht. „Und es gibt diejenigen, die um ihr Überleben kämpfen“, betont er.
Wir haben noch nie erlebt, dass ein Unternehmen wegen Lohnerhöhungen bankrott gegangen ist
Sophie Guillouet Mitglied der IG Metall
Sophie Guillouet, Mitglied des Betriebsrats von Protego, einem Unternehmen mit 2.800 Mitarbeitern, das auf Flammendurchschlagsicherungen und Sicherheitsventile für die Chemie- und Ölindustrie spezialisiert ist, entgegnet, dass sie „noch nie erlebt hat, dass ein Unternehmen wegen der Gehaltserhöhung in Konkurs gegangen ist existieren, um Situationen zu differenzieren und fragilen Gesellschaften zu helfen, ohne auf eine generelle Neubewertung verzichten zu müssen.
Auch Arbeitgeber sollten versuchen, diese bereits 2021 eingesetzten Lösungen zu favorisieren. Gesamtmetall erinnert daran, dass die Kaufkraft der Beschäftigten in der Branche seit 2018 dank der diversen Prämien von einem Plus von 9 % profitiert. Doch die Erwartungen der um ihre Kaufkraft besorgten Letzteren sind zu hoch, als dass neue Prämien ausreichen würden. In Nordwest- und Ostdeutschland hat die in diesem Sommer von der IG Metall erzielte Erhöhung um 6,5 % im Stahlbereich auch eine psychologische Schwelle geschaffen, unter der die Preise liegen die Organisation im Niedergang Gefahr, das Vertrauen seiner Mitglieder zu verlieren.
Der beteiligte Staat
Zwar müssen sie einen Beitrag in Höhe von 1 % ihres Bruttogehalts zahlen, bei ZF Wabco oder Protego also durchschnittlich 40 Euro pro Monat. Damit ihre Mitglieder nicht zu solchen Kalkülen verleitet werden, will die IG Metall auch den Staat zum Kaufkraftschutz der Haushalte beitragen. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine lassen sich nicht ausschließlich durch Tarifverhandlungen lösen“, betonte Thorsten Gröger, Landesgeschäftsführer der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Beim nächsten Sozialpartnertreffen mit Olaf Scholz am 15. September will der IG-Metall-Chef im Rahmen der konzertierten Aktion zur Begrenzung der Gefahr einer Inflationsspirale konkrete Zusagen vom Staat erwirken. Jörg Hoffmann fordert, die Steuerbefreiung, die Berlin für Zulagen bis 3.000 Euro gewährt, auf Lohnmaßnahmen auszudehnen.
Laut Jörg Hofmann bedeutet eine Gehaltserhöhung von 8 % nur eine Steigerung von 6 % nach Steuern. Steuerbefreit entspräche dies einem Gewinn von 11 %. „Banken im Jahr 2008 und dann Unternehmen während der Pandemie profitierten von einem Schutzschild. Es ist an der Zeit, den Arbeitern und ihren Familien einen zu geben“, schloss Thorsten Gröber.
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