Institute kürzen Deutschlands BIP-Prognose 2021 – Economics

Deutschlands Top-5-Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 2,4 % wachsen wird, eine starke Abwärtskorrektur gegenüber der Frühjahrsprognose von 3,7 %. Die neue Projektion wurde an diesem Donnerstag in einem gemeinsamen Bericht enthüllt.

„Wir müssen zugeben, dass wir nach dem ersten Quartal zu optimistisch waren“, sagte der Präsident des Deutschen Wirtschaftsforschungsinstituts (IWH) in Halle.

Die Wachstumsschätzung für dieses Jahr liegt nun weit unter den Erwartungen der Europäischen Kommission (die auf 3,6% zeigt) und des IWF, der diese Woche mit einer Prognose von 3,1% im World Economic Outlook vorgerückt ist.

Für 2022 prognostizieren die fünf Institute, die die deutsche Wirtschaft beobachten, mit einem Wachstum von 4,8 % eine deutliche Erholung. Im Frühjahr wurde das Wachstum für 2022 auf 3,9% geschätzt.

Ökonomen betonen, dass die Wirtschaftstätigkeit weiterhin von der Pandemie betroffen ist und eine Normalisierung erst im Laufe des Jahres 2022 eintreten wird. Laut den Instituten sind Unternehmen von Problemen in den Lieferketten betroffen, die das Eintreffen von Produktionsfaktoren verzögern. Im kommenden Jahr sollen die Versorgungsprobleme gelöst werden, was das Wachstum deutlich ankurbeln wird.

In einer Stellungnahme erklärte ifo, eines der fünf Institute, dass kurzfristig nicht mit einer Normalisierung der intensiven Kontaktaktivitäten zu rechnen sei.

Mit einer Normalisierung der intensiven Kontaktaktivitäten sei kurzfristig nicht zu rechnen, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme von ifo. Infolgedessen wachsen nur die konsumnahen Dienstleistungsbranchen, sagt Ifo und warnt vor einer noch langsameren Erholung im Winter 2021/2022, selbst bei geringer Ansteckung, da die Aktivität im Sektor Dienstleistungen während des Jahres unter dem üblichen Niveau bleiben wird die kalte Jahreszeit und Lieferengpässe werden die Industrieproduktion vorerst weiter belasten.

Der gemeinsame Bericht der fünf Institute prognostiziert eine Inflation von 3% in diesem Jahr und 2,5% im nächsten Jahr. Zu diesem Ergebnis tragen, wie die Europäische Zentralbank betont hat, zum einen die bereits erwähnten Lieferblockaden und zum anderen eine Vergleichsgrundlage aufgrund der geänderten Mehrwertsteuer nach der Pandemie bei.

Auf dem Arbeitsmarkt wird eine Verbesserung erwartet. Die Arbeitslosenquote wird von den Instituten auf 5,7 % in diesem Jahr und 5,3 % im Jahr 2022 geschätzt.

Trotz der anhaltenden wirtschaftlichen Erholung warnen Experten, dass verschiedene Herausforderungen wie die Bekämpfung der Klimakrise und der demografische Wandel in den kommenden Jahren zu geringeren Wachstumsraten führen werden.

Deutschland, der Exportmotor der Eurozone, ist auch einer der wichtigsten Handelspartner Portugals und wichtig für das Wachstum der nationalen Wirtschaft. Nach Angaben von INE war die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 der drittgrößte Abnehmer portugiesischer Produkte und der zweitgrößte Lieferant.

Deutschland mit Defizit unter 3% bereits 2022

Dem Bericht zufolge soll Deutschland sein Haushaltsdefizit bis 2022 auf unter 3 % korrigieren. Dies ist die in den EU-Vorschriften vorgesehene Grenze, die jedoch aufgrund der Aktivierung des Ablassventils durch die Kommission noch ausgesetzt ist. Europa wegen der Pandemie.

Nach einem Defizit von 4,9 % des BIP in diesem Jahr, so schätzen Ökonomen, dürfte das deutsche Kontenungleichgewicht im nächsten Jahr auf 2,1 % sinken.

Bei der Staatsverschuldung erwarten die Institute einen Schuldenabbau von 71 % im Jahr 2021 auf 67 % des BIP im nächsten Jahr.

*Mit Lusa

Im kommenden Jahr soll Deutschland sein Haushaltsdefizit von 4,9% auf 2,1% des BIP korrigieren.

Aldrich Sachs

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