In Österreich Sperrung für Ungeimpfte | EU-Polen-Deutschland – Polnische Nachrichten | DW

Aufgrund der sehr hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen haben die österreichischen Behörden ab diesem Montag (15.11.2021) einen Lockdown für Ungeimpfte eingeführt. „Die Lage in Österreich ist ernst“, sagte Bundeskanzler Alexander Schallenberg nach der Videokonferenz am Sonntag mit Vertretern der österreichischen Bundesländer. Der Politiker sagte, der Impfstand im Land sei beschämend niedrig.

Die neuen Beschränkungen sollen zunächst für zehn Tage gelten und gelten für Personen über 12 Jahren, die nicht geimpft oder nicht rekonvaleszent sind (der Rekonvaleszentenstatus gilt 180 Tage nach der Ansteckung). Sie dürfen das Haus nur verlassen, um Lebensmittel zu kaufen, zur Arbeit zu gehen, einen Arzt aufzusuchen oder zu Erholungszwecken. Bundeskanzler Schallenberg sagte, die Regierung gehe diesen Schritt schweren Herzens, aber er sei notwendig.

Bisher durften ungeimpfte Personen in Österreich weder Gastronomiebetriebe, Friseure noch Sportstätten nutzen. Neu ist, dass sie sich nun auf das Nötigste beschränken. Der österreichische Gesundheitsminister schloss die Möglichkeit weiterer Beschränkungen nicht aus.

Österreichischer Bundeskanzler Alexander Schallenberg

Lockdown soll den Zusammenbruch des Gesundheitssystems in Österreich verhindern. In den letzten Wochen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Land dramatisch gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenzrate pro 100.000 Einwohner lag am Sonntag, 14. November, bei 848,2. Zum Vergleich: in Deutschland waren es 289.

Die österreichische Bundeskanzlerin und der Gesundheitsminister riefen die Einwohnerinnen und Einwohner erneut dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Die Impfrate im Land liegt mittlerweile bei 65 Prozent.

Die Region Wien ist unterdessen die erste in der Europäischen Union, die an diesem Montag mit der Impfung von Kindern zwischen fünf und elf Jahren beginnt. Für Kinder dieser Altersgruppe sind nach Angaben der Behörden der österreichischen Hauptstadt bereits fünftausend Impfungen gebucht. Die Wienerinnen und Wiener können auch vier Monate nach der zweiten eine dritte Impfdosis einnehmen und nicht wie bisher sechs Monate.

Fast ganz Österreich sowie Tschechien und Ungarn werden von Deutschland erneut als Gebiet mit hohem Pandemierisiko eingestuft. Ungeimpfte müssen sich nach ihrer Rückkehr aus diesen Ländern in Quarantäne begeben.

(AFP / Enzym)

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