Eine regionale Studie legt nahe, dass diese Technologiewahl trotz ihrer Vorteile für die Umwelt im Vergleich zu Dieselzügen auf lange Sicht zu teuer ist. Niedersachsen setzt bei den kommenden Ausschreibungen auf den Hybridzug.
Erster Halt für den Wasserstoffzug? In Deutschland, dem ersten Land seit einem Jahr, das diese Züge kommerziell betreibt, wirft die Technologie bereits Fragen auf und ein Bericht empfiehlt sogar ihren Verzicht.
Erinnerung an Fakten. Vor knapp einem Jahr wurde eine Flotte von 14 Regionalzügen vom französischen Konzern geliefert Alstom in die niedersächsische Region, beginnt unweit von Hamburg auf der hundert Kilometer langen Strecke zwischen den Städten Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude zu verkehren. Eine Weltneuheit.
Diese neuen Züge werden dann als Lösung für den Ersatz von Dieselzügen vorgestellt, die auf nicht elektrifizierten Strecken verkehren: 20 % des Netzes in Deutschland, 50 % in Europa, 40 % in Frankreich, hauptsächlich regional. Eine Elektrifizierung dieser Strecken ist jedoch aufgrund des Kosten-/Rentabilitätsverhältnisses nicht möglich.
Schluss mit dieselbetriebenen Zügen
Wie die SNCF wollen auch die Bahnbetreiber in Deutschland in den kommenden Jahren den Diesel-Ausstieg bewirken, und zwar im Jahr 2037 auf der anderen Rheinseite. Die neue Flotte werde „4.400 Tonnen CO2 pro Jahr“ vermeiden, erklärte die LNVG, der regionale Betreiber des Netzwerks. Ein Jahr später sind die ersten Ergebnisse gemischt.
Abgesehen davon, dass die Anschaffungskosten der Triebzüge im Vergleich zu herkömmlichen Triebzügen höher sind, geht ein von einem anderen Bundesland Baden-Württemberg in Auftrag gegebenes Gutachten davon aus, dass die Gesamtbetriebskosten langfristig bis zu 80 % höher sein werden als beim Einsatz des Batteriehybrids zum Beispiel trainieren.
Zu dieser nicht wirklich positiven Bilanz kommen in Niedersachsen die bereits im vergangenen Jahr beobachteten Betriebsschwierigkeiten hinzu, insbesondere bei der gefahrlosen Befüllung der Stauseen in kürzester Zeit.
Das Verkehrsministerium der Region hat daher beschlossen, keine neuen Wasserstoffzüge mehr anzuschaffen und wird sich bei der nächsten Ausschreibung für Hybridzüge (Elektro- und Dieselbatterien) entscheiden, die „günstiger im Betrieb“ sind. Die derzeit im Umlauf befindlichen Wasserstoffzüge werden jedoch weiterhin fahren.
„Wir haben eine Marktstudie zu den anderen nicht elektrifizierten Strecken in Niedersachsen durchgeführt. Diese Studie hat gezeigt, dass es sinnvoller ist, die Dieselzüge auf diesen anderen Strecken durch Batteriezüge zu ersetzen. Das ist keine Frage, also kein Ersatz unseres vorhandenen Wasserstoffs.“ „Züge mit Batteriezügen, Wasserstoffzüge werden hoffentlich auch in den nächsten 30 Jahren weiter fahren“, erklärt Dirk Altwig, Sprecher der LNVG.
Harter Schlag für Alstom?
Ist diese Entscheidung ein harter Schlag für das französische Unternehmen Alstom, Marktführer auf diesem Gebiet und Entwickler des ersten Wasserstoffzuges, des Coradia iLint? Imagetechnisch ist die Ankündigung keine wirklich gute Nachricht für diese vom französischen Hersteller verteidigte Technologie. Doch die Wahl dieser deutschen Region ist vorerst ein Einzelfall. Zumal Alstom auch Hybridzüge herstellt.
Frankreich, Italien, Schweden und sogar Quebec haben Wasserstoffzüge bei der französischen Gruppe bestellt, wobei die Betreiber immer mehr Züge benötigen, um die Nachfrage zu decken, und immer mehr umweltfreundliche Züge. In Frankreich wurden 12 Triebzüge für die Regionen Burgund-Franche-Comté, Okzitanien, Grand Est und Auvergne-Rhône-Alpes bestellt.
„Bis 2035 könnten etwa 15 bis 20 % des regionalen europäischen Marktes mit Wasserstoff betrieben werden“, bestätigte Alexandre Charpentier, Eisenbahnexperte bei Roland Berger, gegenüber AFP.
Doch was Deutschland betrifft, ist das Potenzial von „2500 bis 3000 Dieselzügen, die durch Wasserstoff ersetzt werden könnten“, wie Stefan Schrank, Projektleiter bei Alstom, letztes Jahr erwähnte, bereits reduziert.
Von BFM Business befragt, sagte Alstom: „Es äußert sich nicht zu einer Ankündigung eines unserer Kunden“, betont jedoch, dass es sich nicht gegen die beiden umweltfreundlichen und innovativen Technologien (Batterie und Wasserstoff) ausspricht. „Beide Technologien haben ihre eigenen Anwendungsfälle. „Der Alstom-Konzern ist heute der einzige Hersteller, der vollständig umweltfreundliche Traktionslösungen anbietet und Batterie- und Wasserstoffzüge im kommerziellen Betrieb hat“, heißt es in einer Türrede.
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