Robert Lewandowski hat den Rekord des legendären Gerd Müller gebrochen. Der Pole erzielte im Spiel gegen Augsburg (5:2) am Samstag das 41. Saisontor. Die Atmosphäre vor diesem Treffen war sehr angespannt. Es begann damit, dass Dietmar Hamann, ein ehemaliger Bayern- und Liverpool-Fußballer, Lewandowski vorschlug, den Müller-Rekord aufzugeben und damit dem Deutschen Respekt zu zollen. Ähnliche Kommentare erschienen in der deutschen Presse.
Sommer über Lewandowskis Rekord
Lewandowskis Leistung wurde von Grzegorz Lato, dem ehemaligen Präsidenten des Polnischen Fußballverbands, kommentiert. – Alle Rekorde sind zu brechen – früher oder später. Vielleicht bricht in zehn, zwanzig, dreißig Jahren jemand den Rekord von Robert Lewandowski – sagte er im Interview mit WP SportoweFakty.
– Wir sind froh, dass er Pole ist. Obwohl es den Deutschen nicht paßt, ist es ihre Sache. Robert Lewandowski hat sich gut benommen, er geht als Athlet aufs Feld, spielt, schießt – fügte Lato hinzu.
In einem Interview mit Sport.pl reagierte Thomas Dudek, ein deutscher Journalist der Cicero Online-Redaktion, der sich mit Mittel- und Osteuropa befasst und privat auch ein großer Sportfan ist, auf die Worte von Summer. – Welche Autorität hat Grzegorz Lato in den polnisch-deutschen Beziehungen? Er ist der ehemalige Präsident des Polnischen Fußballverbandes, dessen Fans keine gute Erinnerung an seine Amtszeit haben. Er war ein fantastischer Fußballer, ich habe ihn als Kind bei der WM gesehen. Er war mein Idol. Seine Worte über die Aufregung um Lewandowski seien nicht von großer Bedeutung, sagt Dudek.
Deutscher Journalist übersetzt
– In Polen kam es nach den Aussagen mehrerer Personen in Deutschland zu Verwirrung. Tatsache ist, dass Gerda Müller über mehrere Generationen hinweg erzogen wurde, aber Robert Lewandowski verwischt diese Geschichte nicht. Er hat nur den Müller-Rekord gebrochen, der ihm zusteht. Am dümmsten waren Hamanns Worte, nach denen ein großer Skandal ausbrach. In Deutschland herrschen jedoch ganz andere Stimmen: Gratulation, Anerkennung, Respekt vor Lewandowski – betont unser Gesprächspartner.
Ähnlich wie Hamann unter anderem Kolumnist für „Der Spiegel“ Peter Ahrens. – Stellen Sie sich vor, der Pole gibt den Rekord freiwillig auf, um sich vor dem besten Torschützen, den dieser Verein je hatte, zu beugen. Lewandowski gewann alles, was er konnte. Wenn nur dieser eine Rekord Mueller überlassen werden könnte. Wieso den? Denn das ist Gerd Müller. Denn ohne Müller wäre der FC Bayern nie der Verein, der er geworden ist. Es wäre die schönste und schönste Art, Müller zu ehren, argumentierte Ahrens.
Polnische Marke in Deutschland
Lewandowski ist laut Dudek ein hervorragender polnischer Botschafter in Deutschland. – Durch seine Leistungen auf und neben dem Platz hat sich die Wahrnehmung der Polen in Deutschland verändert. Das liegt jedenfalls nicht nur an Lewandowski, sondern auch an anderen polnischen Spielern, die in den letzten Jahren in Deutschland gespielt haben. Bitte beachten Sie, wie Łukasz Piszczek in Dortmund verabschiedet wurde. Fans werden sich noch Jahre an ihn erinnern, er ist zur Club-Legende geworden – stellt er fest.
Lukasz Piszczek bestritt am Samstag das letzte Spiel bei Borussia Dortmund im Schatten von Lewandowski, der den Müller-Rekord brach. Zugleich war es ein symbolischer Moment für das Ende der „polnischen“ Zeit in der Geschichte des Dortmunder Klubs. Ununterbrochen spielt seit 2005 mindestens ein Fußballer aus unserem Land bei Borussia. Es begann mit Euzebiusz Smolarek, dann Jakub Błaszczykowski, Łukasz Piszczek und Robert Lewandowski. – Als der BVB die Deutsche Meisterschaft gewann, waren diese drei Spieler das Fundament der Mannschaft. Von Anti-Polnismus in Deutschland war schon damals keine Rede, behauptet Dudek.
Das Ende einer Ära
– Ich habe viele Freunde, die Borussia unterstützen. Alle bedauern, dass Piszczek geht. Sie schätzen ihn nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch. Rafał Gikiewicz, der in letzter Zeit in unserem Land unglaublich populär geworden ist, tritt in seine Fußstapfen. Die polnisch-deutschen Beziehungen sind nirgendwo so intensiv wie im Fußball. Es waren Miroslav Klose und Lukas Podolski, andere Spieler. Bundesliga ist bei Ihnen sehr beliebt. Möge es auch nach dem Karriereende von Lewandowski so bleiben – resümiert Dudek.
Möglich, dass bald wieder ein polnischer Fußballer bei Borussia spielt. Der Dortmunder Klub sollte auf Torhüter Bartłomiej Drągowski von Fiorentina zuschauen. – Ich freue mich sehr, dass sich die Vereine aus der Champions League für Drągowski interessieren. Ist Borussia Dortmund in dieser Gruppe? Ja, das stimmt – sagte Torwartagent Mariusz Kulesza in einem Interview für das Portal „FirenzeViola.it“.
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