Der bekannte deutsche Philosoph erinnert daran, dass die Hamas ihr Ziel zum Ausdruck brachte, „jüdisches Leben zu eliminieren“, ist jedoch der Ansicht, dass Militäraktionen im Gazastreifen verhältnismäßig sein, den Tod von Zivilisten vermeiden und Frieden als zukünftiges Ziel haben müssen. Der renommierte deutsche Philosoph Jürgen Habermas, ein Mitglied der Frankfurter Schule, äußerte sich an diesem Montag (13.11.) zum Konflikt zwischen Israel und der Hamas.
In einem kurzen, mit drei weiteren Forschern unterzeichneten Text erklärte Habermas, dass die militärische Reaktion Israels nach den Anschlägen der radikalislamischen Gruppe am 7. Oktober „grundsätzlich gerechtfertigt“ sei, da die Hamas ausdrücklich die Absicht bekundet habe, „jüdisches Leben generell zu eliminieren“. .“
Habermas und seine Mitunterzeichner erkennen jedoch an, dass die Art und Weise, wie Israel auf die Hamas reagiert hat, Gegenstand einer „kontroversen Debatte“ ist und dass sie verhältnismäßig sein, den Tod von Zivilisten vermeiden und darauf abzielen sollte, in der Zukunft Frieden zu schaffen.
In dem Text, der auf der Website des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ an der Frankfurter Goethe-Universität veröffentlicht wurde, heißt es außerdem, dass es trotz der notwendigen Sorge um das Schicksal der palästinensischen Bevölkerung unverhältnismäßig und unverhältnismäßig wäre, den Handlungen Israels „völkermörderische Absichten“ zuzuschreiben Frage.
Verfasser des Textes sind neben Habermas, der weltweit für seine Arbeiten zu Demokratie, Öffentlichkeit und kommunikativer Rationalität bekannt ist, die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff, der Philosoph Rainer Forst und der Jurist Kalus Günther.
Deutschlands Verantwortung
Der Text betont, dass Deutschland angesichts der Verfolgung und des Völkermords an mehr als sechs Millionen Juden durch das NS-Regime eine Pflicht zur Solidarität mit Israel und den in dem europäischen Land lebenden Juden hat.
„Das demokratische Ethos der Bundesrepublik Deutschland, geleitet von der Verpflichtung zur Achtung der Menschenwürde, ist verbunden mit einer politischen Kultur, in der das jüdische Leben und das Existenzrecht Israels angesichts der massiven Verbrechen der Menschheit einen besonderen Schutz erfordern Nazi-Zeit“, stellt er fest.
Die Aussage steht im Einklang mit Aussagen mehrerer deutscher Politiker, dass die Sicherheit Israels eine „Staatsräson“ für Deutschland sei.
Verurteilung des Antisemitismus
Habermas und die drei Mitunterzeichner thematisieren zudem die Gefahr, dass Israels Vorgehen im Gazastreifen den Antisemitismus in Deutschland verstärken werde, was „in keiner Weise zu rechtfertigen“ sei.
„Es ist unerträglich, dass Juden in Deutschland erneut Bedrohungen ihres Lebens und ihrer Integrität ausgesetzt sind und körperliche Gewalt auf der Straße befürchten müssen“, heißt es in dem Text.
„Die Grundrechte auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit sowie auf den Schutz vor rassistischer Diffamierung sind unteilbar und gelten für alle gleichermaßen. Alle in unserem Land, die unter allen möglichen Vorwänden antisemitische Gefühle und Überzeugungen gepflegt haben und nun sehen.“ eine von der Vorsehung gegebene Gelegenheit, sie ungehemmt zum Ausdruck zu bringen, das müssen wir respektieren.“
bl/le (ots)
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