Die Eisenbahner riefen zu einem erneuten Streik für bessere Löhne auf

Zum dritten Mal seit Ende März streiken die deutschen Bahnarbeiter. Die Bewegung müsse an diesem Sonntag, dem 14. Mai, abends um 22:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr GMT) beginnen und in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch enden, so Funktionäre der Gewerkschaft EVG, die die Interessen von rund 230.000 Arbeitnehmern vertritt eines von fünfzig Eisenbahnverkehrsunternehmen im Land, das wichtigste davon ist die überregionale Deutsche Bahn.

Die Verantwortlichen denunzierten „Mangel an nennenswerten Fortschritten“ in Gesprächen mit Arbeitgebern. Sie fordern für diese Arbeitnehmer eine Erhöhung um 12 % über zwölf Monate bzw. eine Mindesterhöhung von 650 Euro brutto pro Monat und halten die Vorschläge der Arbeitgeber für unzureichend.

„Die Geduld der Mitarbeiter ist nun wirklich am Ende“ sagte Cosima Ingenschay, Leiterin der Tarifverhandlungen bei der EVG. „Wir sind gezwungen, 50 Stunden lang zu streiken, um zu zeigen, wie ernst die Lage ist“.

Zuvor hatten 24-stündige Arbeitsunterbrechungen Ende März und im April den Schienenverkehr in Europas größter Volkswirtschaft lahmgelegt und die Deutsche Bahn massiv getroffen.

Angesichts der sozialen Unzufriedenheit gewährt Deutschland dem öffentlichen Dienst Gehaltserhöhungen

Allgemeine gesellschaftliche Unzufriedenheit in Deutschland

Dieser Aufruf zum Arbeitsstopp erfolgt vor dem Hintergrund einer starken sozialen Mobilisierung in Deutschland, wo sich die Lohnstreiks seit Jahresbeginn vervielfacht haben, von Schulen bis hin zu Krankenhäusern und der Post.

Im öffentlichen Dienst erreichten Staats- und Kommunalbedienstete Ende April nach angespannten Diskussionen, die von Arbeitsniederlegungen unterbrochen wurden, eine schrittweise Erhöhung ihrer Bezüge, um die Inflation auszugleichen. Darunter eine Gehaltserhöhung von 5,5 % ab März 2024 und ein Anti-Inflations-Bonus von 3.000 Euro.

Die in den letzten Monaten im Land verzeichneten Inflationsrekorde, die im Oktober einen Jahreshöchstwert von 8,8 % erreichten, haben die jährlichen Gehaltsverhandlungen in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen belastet. Die Inflationsrate sank im April leicht auf 7,2 % über ein Jahr nach 7,4 % im März und 8,7 % im Februar. Mit einer Beruhigung ist in den kommenden Monaten jedoch nicht zu rechnen, da die jüngst gewährten Lohnerhöhungen die Konjunktur weiter befeuern dürften.

Deutschland: Der Rückgang der Inflation setzt sich dank der Flaute bei den Energiepreisen fort

(Mit AFP)

Aldrich Sachs

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