Die Bundesregierung kündigt eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns an

Der Mindestlohn in Deutschland beträgt derzeit 12 Euro pro Stunde. Seit seiner Einführung im Jahr 2015 ist der Mindestlohn um 41,2 % gestiegen.

Die Bundesregierung kündigte an diesem Sonntag an, dass es im Januar aufgrund der Inflation und tariflich ausgehandelter Erhöhungen zu einer „erheblichen“ Erhöhung des berufsübergreifenden Mindestlohns von derzeit 12 Euro pro Stunde kommen werde.

„Wir werden nicht nur weiterhin eine hohe Inflation haben, sondern auch die erwarteten Tariferhöhungen werden sich im Mindestlohn widerspiegeln“, sagte Arbeitsminister Hubertus Heil der Bild-Tageszeitung.

Der Verbraucherpreisindex (VPI) erreichte im vergangenen Oktober mit 10,4 % im gleichen Zeitraum seinen Höchststand und lag nach einer Stabilisierung in den letzten Monaten im März bei 7,4 %. Die wichtigsten Wirtschaftsinstitute des Landes gehen davon aus, dass die Inflation im Jahresvergleich auf 6 % sinken wird, was in jedem Fall ein hohes Niveau ist.

Der berufsübergreifende Mindestlohn wurde 2015 in Deutschland eingeführt, gefördert von der Sozialdemokratischen Partei (SPD), damals Regierungspartner in der Großen Koalition unter der konservativen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Er wurde auf 8,5 Euro pro Stunde festgelegt, was in einem Land, in dem es diese Regelung bis dahin noch nicht gab, als Meilenstein galt.

Seitdem kam es zu sukzessiven Erhöhungen, zuletzt im Oktober 2022, die durch einen zwischen Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen vereinbarten Beschluss auf aktuell 12 Euro pro Stunde kamen.

Die nächste Erhöhung, die eine eigens zu diesem Zweck geschaffene Kommission vorsieht, wird im Juni mit Wirkung zum 1. Januar 2024 eingeführt.

Die Gewerkschaften haben eine Erhöhung auf 14 Euro gefordert, die Arbeitgeber halten diese Forderung für „unrealistisch“.

Heil von der SPD kündigte außerdem eine Regelung zu den Arbeitsbedingungen von Paketboten an, die unter anderem vorsieht, dass diese nicht mehr als 20 Kilo transportieren dürfen.

„Pakete mit einem Gewicht von mehr als 20 Kilogramm müssen in Zweiersendungen zugestellt werden“, sagte der Minister und erinnerte an die physischen Schäden, die sich aus den aktuellen Arbeitsbedingungen der Kuriere ergeben.

Clothilde Kopp

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