Deutsche Polizei kollidiert mit Aktivisten im Streit um Ausbau der Kohlemine – Nachrichten

LÜTZERATH, Deutschland (Reuters) – Die Polizei begann am Dienstag mit dem Abbau von Barrikaden und der Zerstreuung von Aktivisten, die gegen eine Erweiterung des Kohlebergwerks im Tagebau protestierten, die die Spannungen über die deutsche Klimapolitik während einer Energiekrise deutlich gemacht hat.

Demonstranten, viele mit Masken oder Sturmhauben, demonstrierten gegen das Bergwerk Garzweiler des Energiekonzerns RWE im verlassenen Dorf Lützerath, das Teil des nordrhein-westfälischen Braunkohlereviers ist.

Sie bildeten Menschenketten, organisierten Proteste und besetzten verlassene Gebäude in Lützerath, die für den Ausbau des Bergwerks zerstört werden sollen. Einige vergruben sich in Erdlöchern, andere hingen an hölzernen Stativen.

„Sie halten das für eine friedliche Räumung? Es ist lächerlich, was Sie tun, wieso ist es Ihnen nicht peinlich?“ sagte ein Demonstrant, als die Polizei Aktivisten wegschleppte, die auf einer schlammigen Straße saßen.

Die Proteste verdeutlichen die wachsenden Spannungen über die Berliner Klimapolitik, die laut Umweltschützern während der Energiekrise, die Europa letztes Jahr nach Russlands Invasion in der Ukraine traf, in den Hintergrund trat und eine Rückkehr zu schmutzigeren Brennstoffen erzwang.

Besonders heikel ist das Thema für die Grünen, die nach 16 Jahren in der Opposition von 2005 bis 2021 nun als Teil der Koalitionsregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz wieder an der Macht sind.

Viele Grüne lehnen den Ausbau der Mine ab, doch ihr Wirtschaftsminister Robert Habeck verteidigte die Entscheidung der Regierung. Einige Aktivisten haben 250 kg Kohleblöcke vor der örtlichen Grünen-Zentrale abgeladen, berichteten deutsche Medien.

(Berichterstattung von Riham Alkousaa, Andy Kranz, Stephane Nitschke, Petra Wischgoll)

Werner Meier

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