Der deutsche Minister trägt in Katar eine Armbinde für die Vielfalt

Deutschlands Innenministerin, die Sozialdemokratin Nancy Faeser, zeigte am Mittwoch (23.11.) in Katar eine Armbinde für die Vielfalt, während sie das Debüt der Nationalmannschaft ihres Landes gegen Japan verfolgte.

Faeser trug neben katarischen Offiziellen und FIFA-Präsident Gianni Infantino das regenbogenfarbene Accessoire an seinem linken Arm. Sie hat auch ein Foto von sich selbst mit dem Armband in ihren sozialen Medien gepostet.

Mehrere europäische Mannschaften – darunter Deutschland – gaben letzte Woche sogar bekannt, dass sie beabsichtigen, während der WM-Spiele 2022 die farbige Armbinde gegen LGBTQ-Diskriminierung zu tragen. Homosexualität gilt in Katar, das auch eine lange Geschichte von Menschenrechtsverletzungen hat, als Verbrechen.

Aber die Teams zogen sich schließlich am Montag zurück, nachdem die FIFA mit „Sportsanktionen“ gedroht hatte, die ankündigten, dass sie Spieler, die dieses Motto zeigten, mit einer gelben Karte bestrafen könnten.

Am Dienstag in einem Interview mit der deutschen Boulevardzeitung BildFaeser hatte sich bereits zum Verbot der FIFA geäußert und beklagt, wie europäische Teams angesichts der Drohungen der FIFA nachgegeben haben.

„Das Verbot der ‚One Love‘-Armbinde ist ein großer Fehler der FIFA. Es bricht allen Fans das Herz, wie die FIFA diesen Konflikt auch auf den Rücken der Spieler abwälzt. Toleranz. Es sollte möglich sein, Vielfalt offen zu zeigen. Und es ist mehr als bedauerlich, dass die europäischen Verbände dem nicht gemeinsam entgegengetreten sind, das wäre ein wichtiges Signal gewesen“, sagte Faeser.

Deutsche Nationalmannschaft protestiert gegen Zensur

Wie erwartet, trug Deutschlands Kapitän Manuel Neuer nach den Drohungen der FIFA im Spiel gegen Japan nicht die „One Love“-Armbinde.

Trotz des Rückschlags blieb die deutsche Mannschaft angesichts der Haltung der Fifa nicht unbewegt.

Beim Gruppenfoto kurz vor Spielbeginn hielten sich alle deutschen Spieler den Mund zu, ein deutliches Zeichen des Protests gegen die FIFA. Zuvor hatte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Bernd Neuendorf, die Entscheidung des internationalen Gremiums, das Accessoire zu verbieten, als „Zensur“ bezeichnet.

Der DFB veröffentlichte außerdem ein Foto der Spieler, die den Protest ausführten, und eine Nachricht, in der sie ihre Gründe in ihren sozialen Netzwerken erläuterten.

Jannike Feldt

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