Das zyprische Gericht ordnete an, dass die Banken das Vermögen des tschechischen Milliardärs Radovan Vítek im Wert von 13 Milliarden Kronen einfrieren sollten. Dies berichtet die deutsche Wirtschaftszeitung Handelsblatt. Demnach geht es in dem Fall um Víteks Investment- und Immobiliengesellschaft Czech Property Investments und seine Streitigkeiten mit ehemaligen Partnern aus Tschechien, der Schweiz und den USA. Die CPI Property Group bestritt das Einfrieren von Vermögenswerten, die vorläufige Maßnahme sei nicht wirksam, sagte ihr Sprecher Jakub Velen.
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Handelsblatt bemerkte, dass Vítek, der sich auch für die Realität in Deutschland interessiert, für seine rauen Geschäftsmethoden bekannt ist.
„Ein tschechischer Geschäftsmann hat ein Immobilienimperium auch in Deutschland aufgebaut. Ehemalige Geschäftspartner klagen gegen ihn und das Gericht in Zypern hat ihnen nun Recht gegeben“, schrieb das Handelsblatt.
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Laut Handelsblatt haben Vítkas ehemalige Partner seit 2015 Klagen gegen den tschechischen Investor in den USA, Luxemburg und Zypern wegen Betrugs durch Scheinfirmen beim Bau von Czech Property Investments eingereicht.
Ein Gericht in Zypern habe den Banken kürzlich angeordnet, einen Teil von Vítkas Vermögenswerten einzufrieren, berichtete die Zeitung. Ihm zufolge sei die Frist für die Anwälte von Vítka, ihre Argumente vorzulegen, Ende April abgelaufen. Bis zum Sommer würden die Richter darüber entscheiden, ob die Gelder bis zum Ende des Gerichtsverfahrens eingefroren bleiben, fügte das Handelsblatt hinzu. Als einen der Kläger nennt er den tschechisch-schweizerischen Staatsbürger Jiří Diviš.
„Streit eröffnet“
Diviš verklagt Vítek, sein Unternehmen CPI Property Group (CPIPG) und seine Mutter Milada Mala sowie seinen Geschäftspartner und anderen Investor Marko Čmejla sowohl persönlich als auch über die Unternehmen Investhold und Verali.
„Für uns bedeutet dies, dass der Streit eingeleitet wurde und die Beklagten Verpflichtungen haben, die in ihrem Umfang recht erheblich sind. Jetzt werden wir natürlich auf die nächste Entscheidung des Gerichts bezüglich der Klage selbst warten“, sagte Marek Stubley, Anwalt von Čmejla und Diviša sagte Radiožurnál.
Investoren machen Vítek dafür verantwortlich, dass er die Milliarden Kronen, die sie ihm für den Aufbau des aktuellen Imperiums geliehen hatten, nicht zurückgezahlt hat. Den angeblichen Vereinbarungen zufolge erhielten sie weder das Geld noch die versprochenen Anteile an CPI. Ihnen zufolge hätte Vítek mehrere betrogene zyprische Unternehmen als zusätzliche Aktionäre nutzen sollen, um deren Anteile zu verwässern und sie dadurch faktisch abzuwerten.
‚Vermögenswerte werden nicht eingefroren‚
CPI weist diese Behauptung der ehemaligen Geschäftspartner von Vítek jedoch zurück. „Die vorläufige Maßnahme ist nicht wirksam. Es werden keine Konten gepfändet, Vermögenswerte werden nicht eingefroren. Das ist das übliche Recycling von Lügen und Unsinn, das Čmejla und Diviš in Amerika und der Tschechischen Republik bereits erfolglos angewendet haben“, antwortete CPI-Sprecher Jakub Velen.
Das Gericht in den USA wies die Klage mit der Begründung ab, dass es für die Entscheidung des Streits nicht zuständig sei. Im Land ging es um eine vertagte Strafanzeige.
Es ist nicht klar, ob die Konten des Unternehmens oder von Radovan Vítek inzwischen beschlagnahmt wurden. Laut dem gegnerischen Anwalt Stubley ist die Behauptung von CPI jedoch „eigenartig“. „Ich kann bestätigen, dass die Anordnungen ausgestellt und gültig sind und an alle wichtigen Bankinstitute von CPIPG, Radovan Vítek und Milady Malá übermittelt wurden. Gleichzeitig kann ich bestätigen, dass Anordnungen in allen EU-Ländern direkt durchsetzbar sind“, sagte er wies darauf hin.
Wer sind Vítek, Čmejla und Diviš?
Laut der Zeitschrift Forbes ist Radovan Vítek der fünftreichste Tscheche und der größte Immobilienmagnat Mitteleuropas. Ihm zufolge beträgt der Wert des Vermögens seiner CPIPG-Gruppe 23 Milliarden Euro.
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Gleichzeitig gilt er als äußerst kontroverser, harter Geschäftsmann, der bereits in zahlreiche Auseinandersetzungen geraten ist, beispielsweise mit amerikanischen Fonds oder Gemeinden in der Schweiz. In der Vergangenheit kaufte er dort das berühmte Skigebiet Crans Montana, und vor einigen Jahren führten finanzielle Streitigkeiten dazu, dass Vítek den Betrieb der Seilbahnen zu Ostern einstellen musste.
Auch Marek Čmejla und Jiří Diviš haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Sie wurden in der Schweiz zu Haftstrafen verurteilt, bei denen auch ein Teil des Geldes aus dem späteren Verkauf des Unternehmens beschlagnahmt wurde, weil sie bei der Privatisierung des Kohleunternehmens Mostecká durch Betrug erbeutete Gelder gewaschen hatten. Später investierten die Unternehmer von Pilsen aus in Škodovka und investierten die dort verdienten Milliarden bei Vítek.
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