Der deutsche Finanzminister, der liberale Christian Lindner, hat sich an diesem Sonntag dafür ausgesprochen, die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung zu unterbrechen, um mögliche Versorgungsprobleme im Land zu vermeiden.
In einem Interview mit der Boulevardzeitung „Bild“ deutete er an, dass sein Kabinettspartner, der Grüne Robert Habeck, als Wirtschafts- und Energieminister die Befugnis hätte, entsprechende Regelungen zu treffen.
„Wir müssen daran arbeiten, dass die Gaskrise nicht durch eine Stromkrise noch verstärkt wird“, sagte der liberale Minister, der sich für andere Wege der Stromerzeugung aussprach.
„Viele Argumente sprechen dafür, die Atomkraftwerke nicht sicher und umweltschonend abzuschalten“, versicherte der FDP-Chef.
Während die Liberalen ebenso wie die konservative Opposition für eine Laufzeitverlängerung der drei noch in Betrieb befindlichen Reaktoren in Deutschland sind, die Ende dieses Jahres abgeschaltet werden sollen, sind ihre Regierungspartner gespalten.
Der Kanzler, der Sozialdemokrat Olaf Scholz, hat sich dazu nicht klar geäußert und verteidigt das Abwarten der Ergebnisse der derzeit laufenden Belastungstests des Bordnetzes.
Auch die Leiter Wirtschaft und Umwelt, die Grünen Robert Habeck und Steffi Lemke, zeigen sich offen für eine kurzfristige Laufzeitverlängerung der Reaktoren im Energienotstandsszenario, zweifeln aber gleichzeitig an der Sinnhaftigkeit der Maßnahme.
Allerdings sind sowohl in der SPD als auch bei den Grünen viele Stimmen laut geworden, die diese Möglichkeit kategorisch ablehnen, und gerade in der ökologischen Formation würde eine solche Entscheidung von der Basis abgelehnt werden.
Nach aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden 15,2 % des in Deutschland produzierten Stroms im Jahr 2021 aus Gas erzeugt, während Kernkraftwerke für 11,8 % des Stroms verantwortlich waren.
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