Hunderte Feuerwehrleute kämpften am Dienstag gegen Waldbrände in Ostdeutschland und im benachbarten Tschechien, als Wohn- und Touristengebiete evakuiert wurden.
Im Bundesland Brandenburg, einer Region mit ausgedörrten Kiefernwäldern, in der Feuerwehrleute wegen der dort vergrabenen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen, breitete sich ein Großbrand schnell aus, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.
Der Großbrand im Elbe-Elster-Kreis hat rund 850 Hektar vernichtet und breitete sich durch richtungswechselnde Windböen rasant aus.
Sieben Feuerwehrleute erlitten Verletzungen, von denen vier wegen Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt werden mussten. Unter den Einwohnern gab es keine Verletzten, aber eine Schweinefarm geriet in Brand und mehrere Tiere starben.
Der staatliche Sprengstoffbeseitigungsdienst hat nahe der Ortschaft Rehfeld ein kleines Areal zum Vergraben alter Munition ausgewiesen, sagte Feuerwehrmann Philipp Haase der dpa. Zwei Hydrantenhubschrauber der Armee versuchten, die Flammen aus der Luft zu löschen, da die Feuerwehrleute aus Angst vor Explosionen den Bereich nicht betreten konnten.
Im Südosten kämpften Feuerwehrleute aus mehreren Ländern gegen ein Feuer in einem Nationalpark in der Tschechischen Republik – wie die Tschechische Republik jetzt heißt – das sich auf Sachsen in Deutschland ausbreitete.
Das Feuer im Park der Böhmischen Schweiz brach am Sonntag aus und wurde fast eingedämmt, als es am Montagnachmittag und in der Nacht erneut durch Winde ausgebreitet wurde. Feuerwehrleute sagten, das Feuer betraf etwa 30 Hektar des Parks und mehr auf der deutschen Seite der Grenze.
Es wurden keine Opfer gemeldet.
Etwa 80 Menschen wurden aus der Grenzstadt Hrensko und andere aus dem Dorf Mezna evakuiert, wo die Flammen Häuser zerstört oder beschädigt haben, sagte Feuerwehrsprecher Lukas Marvan.
Dutzende deutsche Kinder wurden aus einem Sommercamp in Tschechien evakuiert und nach Deutschland transportiert.
Premierminister Petr Fiala und Innenminister Vit Rakusan werden das Gebiet in den kommenden Stunden besuchen.
Rakusan sagte, rund 400 Feuerwehrleute seien im Einsatz gewesen und das Feuer sei am Dienstagmittag außer Kontrolle geraten.
„Die Situation ist sehr ernst“, sagte Rakusan und fügte hinzu, dass mehrere Nachbarländer auf tschechische Hilfeersuchen reagiert hätten.
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Kirsten Grieshaber berichtete aus Berlin.
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