Bei einer europaweiten Razzia gegen die Mafia wurden über 130 Menschen festgenommen, die meisten davon in Italien

Aktualisieren: 03.05.2023 14:19
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Berlin/Rom – Bei einer Großrazzia gegen die italienische Mafia hat die Polizei heute in mehreren europäischen Ländern sowie in Brasilien und Panama über 130 Menschen festgenommen. Nach Angaben der EU-Agentur Eurojust beteiligten sich fast 3.000 Polizisten an dem Einsatz in zehn Ländern. Außerdem beschlagnahmten sie eine große Menge Geld, Drogen und Waffen. Nach Angaben der Agentur EFE ist es das größte Intervention gegen die ‚Ndrangheta-Mafia und ihr Drogenhandelsnetzwerk aus Südamerika. Einige Inhaftierte stehen zudem im Verdacht, Waffen an Kolumbien verkauft zu haben.

Die heutige Razzia, der mehrjährige Ermittlungen vorausgegangen waren, fand in den frühen Morgenstunden in Deutschland, Italien, Belgien, Frankreich, Portugal, Spanien, Slowenien, Rumänien, Brasilien und Panama statt. Die Polizei durchsuchte Häuser und Firmenzentralen. Italien meldet die meisten Inhaftierten, mehr als 100.

Nach Angaben der Agentur ANSA nahm die italienische Polizei 108 Menschen fest, unter anderem in Kalabrien, wo die ‚Ndrangheta ihre Wurzeln hat. Ihnen werden kriminelle Vereinigung, internationaler Drogenhandel, Waffenhandel, Steuerhinterziehung, Betrug oder Geldwäsche vorgeworfen.

In Deutschland waren Hunderte Polizisten an einem Großeinsatz beteiligt und durchsuchten Dutzende Gebäude. Der Schwerpunkt ihrer Intervention lag auf den Bundesländern Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Die ‚Ndrangheta gilt als eine der größten und mächtigsten kriminellen Organisationen der Welt. Ihre Einnahmen stammen hauptsächlich aus dem Drogenhandel, daneben handelt sie aber auch mit Waffen und verdient mit Korruption und Geldwäsche. Der Jahresumsatz wird auf 50 bis 100 Milliarden Euro (bis zu 2,4 Billionen Kronen) geschätzt.

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Katrin Taube

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