Die größten deutschen Autohersteller Volkswagen, BMW und Daimler haben damit gedroht, alle gewonnenen Preise der vom ADAC ausgerufenen Wahl zum beliebtesten deutschen Auto zurückzugeben, falls sich neue Verdachtsmomente erhärten, dass der Autoclub die Platzierung einzelner Marken manipuliert hat Abstimmungswettbewerb. Das hat heute die Frankfurter Allgemeine Zeitung geschrieben.
Der Ruf des größten Autoclubs in Deutschland und Europa ist bereits durch Stimmenaufblähungen bei der Umfrage und Berichte über den Missbrauch von Rettungshubschraubern und -flugzeugen durch ADAC-Führungskräfte für private Zwecke beschädigt worden.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am Donnerstag, dass das Modell von BMW bei der diesjährigen Umfrage auf dem siebten Platz landen sollte, in den veröffentlichten Ergebnissen aber auf dem fünften Platz erschien. Der Volkswagen Tiguan, der eigentlich Fünfter wurde, wurde komplett aus der Ergebnisliste gestrichen. Gleichzeitig behauptete der ADAC, als er mit der Änderung der Wahlergebnisse den Skandal durchbrach, dass sein ehemaliger Kommunikationschef die Zahl der erhaltenen Stimmen nur erhöht habe, um das Prestige der Auszeichnungen zu erhöhen, aber keinen Einfluss auf die Abstimmungsreihenfolge genommen habe .
„Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, werden wir alle ‚Gelben Engel‘ zurückgeben“, bestätigte ein BMW-Sprecher gegenüber Bild. Ähnlich äußerte sich ein Volkswagen-Sprecher. „Wenn es stimmt, schicken wir dem ADAC die ganze Ladung Preise zurück“, zitiert ihn die Bild. Der Autokonzern Daimler fügte hinzu, dass die Preise des ADAC ihren Wert verlieren würden, wenn sich die Standortmanipulationen bestätigen würden.
Laut deutschen Medien könnte dies der letzte Schlag gegen die Glaubwürdigkeit des zuletzt hoch angesehenen Autoclubs sein, der mit fast 19 Millionen Mitgliedern die größte Mitgliederorganisation Deutschlands ist.
Die Geschäftsführung des Autoclubs missbrauchte die Transportmittel des ADAC
Nach dem Ausbruch des Skandals um die Gelben-Engel-Umfrage kamen die Medien mit Enthüllungen, die die führenden Vertreter des Autoclubs ADAC-Lufttransportmittel für private Zwecke genutzt. Dessen Präsident Peter Meyer nutzte den Rettungshubschrauber des Autoclubs für Dienstreisen, die die ADAC-Satzung erlaubt, doch die Presse entdeckte, dass er sich auch mit dem Hubschrauber nach Hause bringen ließ, was der ADAC zuvor dementiert hatte.
In der Vergangenheit flog eine ADAC-Führungskraft mit einem ADAC-Rettungsflugzeug ihren Sohn und seinen Freund in den Urlaub nach Sharm el-Sheikh, Ägypten, als sie eine reguläre Linie verpassten. Der Manager trat später wegen Missbrauchs des Flugzeugs zurück, doch diese Enthüllungen trübten den Ruf des einflussreichen Autoclubs, dessen Angelegenheiten inzwischen auch von der Staatsanwaltschaft untersucht werden, weiter.
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