Es ist ein Video, das ihn durchaus sein politisches Schicksal kosten könnte. Armin Laschet, Lieblingskandidat für die Nachfolge von Angela Merkel in Deutschland, musste sich am Samstag entschuldigen. Etwas früher, als er mit den Opfern der schrecklichen Überschwemmungen in Westdeutschland unterwegs war, bei denen im Land mindestens 141 Menschen ums Leben kamen, wurde er mehrere zehn Sekunden lang ausgelassen gefilmt.
Schnell sorgten die Bilder über den Rhein für Kontroversen. Ausgelassen war Armin Laschet bei einer Laudatio, die Bundespräsident Franck-Walter Steinmeier hielt. Hinter dem Staatsoberhaupt sehen wir ihn auf den Bildern fast 30 Sekunden lang lachend, begleitet von sechs Personen. Die Kontroverse ist umso größer geworden, als er für eine der beiden am stärksten von der Katastrophe betroffenen Regionen Nordrhein-Westfalen im Westen des Landes verantwortlich ist, in der Dutzende Menschen ums Leben kamen.
„Unwürdig“, „ekelhaft“: das Video, verewigt von der lokale Fernsehsender WDRSie wurde am Samstag mehrere hundert Mal auf Twitter geteilt und provozierte damit den Zorn sozialdemokratischer Politiker, Partner der Konservativen in der Regierungskoalition von Angela Merkel und vieler Internetnutzer. „Ich bedauere den Eindruck, den ein Gespräch hinterlassen hat, das Armin Laschet am Samstag auf Twitter gepostet hat. Es war unangemessen und es tut mir leid. »
Die deutsche Zeitung Bild stellt an diesem Samstag fest, auf seiner Website, dass Armin Laschet „sich als Regierungschef von NRW aufspielt (Anmerkung der Redaktion: die Region Nordrhein-Westfalen) war beim Karneval“, bringt aber auch Elemente zum Verständnis der Situation mit: Im Hintergrund hört Armin Laschet die Rede seines Kollegen nicht, der Gegenschall wird auf die andere Seite gelenkt. Auch Bild stellt einige Minuten später fest, während Armin Laschet hält seine Rede, auch Franck-Walter Steinmeier wird im Hintergrund lachend erwischt.
Ein Streit mitten auf dem Land
Armin Laschet ist bei schlechtem Wetter nicht der erste „Bad Buzz“: Am Donnerstag sorgte er im WDR für Missverständnisse, nachdem er einen Journalisten mit dem Begriff „junge Frau“ festgenommen hatte. Ein Begriff, der von vielen Internetnutzern als paternalistisch und sexistisch empfunden wird.
Die neue Kontroverse fällt mitten in den Wahlkampf. An der Spitze der Wahlabsichten für die Bundestagswahl, die einen Nachfolger für die seit 2005 regierende Angela Merkel benennen muss, bleibt weiterhin die konservative CDU. Die Konservativen liegen mit 30 % vor der Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock mit 20 %. , und Olaf Scholz, SPD-Kandidat (Sozialdemokrat) bei 15%, laut einer Anfang dieser Woche vom ZDF-Kanal veröffentlichten Umfrage. Annalena Baerbock, vor zwei Monaten einst an der Spitze der Wahlvorsätze, stürzte in der Folge nach einer Patzerserie selbst in den Umfragen.
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