Murcia ist in diesem Jahr in Berlin der Protagonist der 17. Ausgabe der Europäischen Kulturtage, die vom Museum Europäischer Kulturen organisiert werden und eine Ausstellung und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm umfassen, um diese spanische Region kennenzulernen, die der deutschen Öffentlichkeit wenig bekannt ist.
Es ist eine Mischung aus „informativen und unterhaltsamen“ Veranstaltungen wie Konferenzen, Verkostungen typischer Speisen und einem Tag, der dem Flamenco gewidmet ist, einem Genre, das heute mit einer Aufführung der Gruppe Ecos del Sur das Programm eröffnen wird, erklärt der Kommissar Efe der Tagungen und der Ausstellung, Jana Wittenzellner
„Natürlich mag das wie das klassische Klischee über Spanien erscheinen, aber wenn man bedenkt, dass das wichtigste Flamenco-Festival der Welt in La Unión stattfindet, macht es Sinn“, argumentiert er mit Blick auf das Festival Internacional del Cante de las Minas.
Morgen eröffnet im Museum Europäischer Kulturen „Murcia. Huerta de Europa“ eine Ausstellung, die eine Brücke schlägt zwischen der Geschichte und der Gegenwart der Region, mit der Agrarwirtschaft als zentraler Achse und verschiedenen Themen wie Einwanderung u verbindet unter anderem Kultur, Wirtschaft und Religion.
Die zentrale Frage bei der Betrachtung der Ausstellung sei eben „was uns mit dieser Region verbindet“, sagt die Kuratorin.
„Natürlich das Obst und Gemüse, das wir konsumieren“, fügt Wittenzellner hinzu, der daran erinnert, dass Deutschland eine der drei Hauptimportregionen von Murcia ist und 15 % des Obst- und Gemüseexports der Region ausmacht.
Aus kulturhistorischer Sicht führen uns Obst und Gemüse zum Obstgarten, ins muslimische Spanien mit dem Bewässerungssystem, das genau diese Kultur ermöglichte und das noch heute genutzt wird, zur Einwanderung, weil die Agrarindustrie funktioniert, zum Kulturellen Kontakte zwischen Islam, Christentum und Judentum, fügt er hinzu, um den thematischen Rahmen zu verdeutlichen.
Gleichzeitig wollte Wittenzellner gemeinsam mit dem Kollegen, mit dem er die Ausstellung aufgebaut hat, herausfinden, was die Region Murcia für ihre Bewohner bedeutet.
Diese Recherche hat zu einer Reihe von Interviews mit Menschen aus der Region geführt, die in der Ausstellung in sieben Kurzfilmen zu sehen sind, die von Filmemachern aus der Region gedreht wurden und in denen die Interviewten etwas über sich erzählen und darüber sprechen, was ihnen wichtig ist Außerdem erklären sie, welches Objekt sie bereit sind, für die Probe zu leihen.
So vereint die Ausstellung historische Fotografien aus der Sammlung des Museums Europäischer Kulturen und des Ibero-Amerikanischen Instituts Berlin, Aufnahmen von Göran Gnaudschun auf seiner Reise durch die Region im Jahr 2020, in der er das Thema Migration illustriert, Kurzfilme u persönliche Gegenstände der Befragten.
Dazu gehören eine Hacke, die ein Gärtner von seinem Vater geerbt hat, der sie wiederum von seinem Vater behielt, ein typischer Anzug aus dem Garten und zwei bestickte Mäntel aus dem Paso Blanco de Lorca, erklärt die Kuratorin.
Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem Centre for European Studies, dem Cinema Classroom (Culture Service) der Universität Murcia und der Murcian Society of Anthropology realisiert.
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