Hackerangriff in der Ukraine. Deutschland verspricht Hilfe | Deutschland – aktuelle deutsche Politik. DW-Nachrichten auf Polnisch | DW

Deutschland hat der Ukraine nach einem Hackerangriff auf Regierungswebsites Hilfe angeboten. Als enger Partner stehe die Bundesregierung bereit, das Land in einer „schweren Cyberkrise“ zu unterstützen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Er fügte hinzu, dass derzeit Analysen darüber im Gange seien, worum es bei dieser Hilfe gehen würde. Die Diskussion zu diesem Thema fand auch am Rande des EU-Außenministertreffens im französischen Brest statt.

Das ukrainische Bildungsministerium gab zuvor bekannt, dass es in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, den 14. Januar, einen massiven Hackerangriff in der Ukraine gegeben habe. Der Cyberangriff betraf unter anderem die Homepage der Regierung, des Außenministeriums, des Energieministeriums und des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine. Wer hinter diesem Angriff steckt, ist noch nicht bekannt.

Die Europäische Union verurteilt den Angriff

Die Europäische Union hat mit Sorge auf den Hackerangriff reagiert. EU-Außenbeauftragter Josep Borrell sagte, die für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschafter hätten sich am Freitag zu einem Sondertreffen getroffen, um über die Unterstützung der Ukraine zu diskutieren. Es ist geplant, Cybersicherheitsexperten und technischen Support zu entsenden. Der Angriff verdiene die schärfste Verurteilung, betonte Borrell.

Josep Borrell: Der Angriff verdient die schärfste Verurteilung

Auf die Frage nach den Tätern des Cyberangriffs antwortete der Spanier, dass nicht bekannt sei, wer dahinterstecke. Ohne Beweise, sagte Borrell, weigere er sich, mit dem Finger zu zeigen. Er erwähnte auch Russland nicht.

Ann Linde, die schwedische Außenministerin, sagte ihrerseits, die EU müsse Russland klarmachen, dass es mit einer harten Reaktion rechnen müsse, wenn es in die Ukraine einmarschiere.

Nachricht in drei Sprachen

Der Sicherheitsdienst der Ukraine und die Cyberpolizei leiteten eine Untersuchung ein. Es wurde jedoch versichert, dass die Kriminellen keine persönlichen Daten der Ukrainer kopiert hätten. Ukrainische Medien berichten, dass das ukrainische Außenministerium vor dem Angriff eine Nachricht auf Russisch, Polnisch und Ukrainisch erhalten habe. Er verkündete: „Ukrainisch! Alle Ihre persönlichen Daten wurden an das gemeinsame Netzwerk gesendet. Alle Daten auf dem Computer sind zerstört, sie können nicht wiederhergestellt werden. Alle Informationen über Sie sind öffentlich geworden, fürchten Sie und warten Sie auf das Schlimmste. Es ist für Sie Ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Für Wołyń, für die OUN UPA, Galizien, Polesie und für historische Gebiete“.

Der letzte Cyberangriff auf staatliche Institutionen in der Ukraine fand im Dezember 2016 statt, und Ermittler nehmen regelmäßig lokale Cyberkriminelle fest.

(DPA/dom)

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