Die deutsche Polizei gab an diesem Freitag (10) bekannt, dass sie einen islamischen Angriff vereitelt hat, der im europäischen Sommer in Hamburg, der zweitgrößten Stadt des Landes, stattfinden sollte.
Andy Grote, Innenminister des norddeutschen Stadtstaates, sagte, die Angriffspläne seien „sehr, sehr ernst“.
Am 26. August nahm die Polizei einen 20-jährigen deutsch-marokkanischen Jungen fest, nachdem er versucht hatte, im Darknet eine Schusswaffe und eine Handgranate zu kaufen – ohne zu wissen, dass er mit einem verdeckten Ermittler verhandelte.
Der Verdächtige habe „zahlreiche Kontakte zur salafistisch-islamischen Szene“ gehabt, sagte Grote am Freitag auf einer Pressekonferenz. Seitdem sitzt der Junge im Gefängnis, nachdem ein Richter zu dem Schluss gekommen war, dass er einen Anschlag geplant hatte.
Nach der Festnahme durchsuchten die Ermittler seine Wohnung und fanden eine Reihe von Chemikalien und Schrapnells, die bei der Herstellung von Bomben verwendet wurden. Dieser Sprengstoff könnte laut Polizei „schwere oder sogar tödliche Verletzungen“ verursachen.
In der Wohnung der Eltern fanden die Behörden auch islamische Propagandavideos und Anweisungen zum Bau einer Bombe.
Bei weiteren Aktionen mit verdächtigen Kontakten in ganz Deutschland wurden Handys, Tablets und Festplatten beschlagnahmt.
Der Junge könnte zu bis zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt werden. Zu den Vorwürfen hat er sich laut Hamburgs Oberstaatsanwalt Jörg Fröhlich noch nicht geäußert.
Links zu 9/11
Vor der Operation hatte die Polizei Beschwerden von Angehörigen der islamischen Gemeinde über den Jungen erhalten.
Der Verdächtige, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war im vergangenen Jahr nach seiner Schulausbildung in Marokko nach Deutschland zurückgekehrt. Er belegte ein voruniversitäres Studium in der Stadt Wismar, ebenfalls im Norden des Landes, scheiterte aber.
Seine Kollegen beschrieben ihn als einsamen, introvertierten jungen Mann, der regelmäßig in die Moschee ging und nie mit Frauen sprach.
Das Interesse der Behörden erregte er, indem er mit Islamisten in einer Moschee im Hamburger Stadtteil Harburg Kontakt aufnahm.
Der Vater des Verdächtigen war den Sicherheitsbehörden auch schon durch seine Rolle in der Hamburger Al-Quds-Moschee bekannt, wo sich mehrere der 9/11-Verschwörer versammelten.
Es wird vermutet, dass der Vater auch einen der Verantwortlichen für die Anschläge von 2001 gekannt haben soll, Mohammed Atta, ein Mitglied der sogenannten Hamburger Terrorzelle.
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