Heftige Regenfälle führten in Westdeutschland zu schweren Überschwemmungen, die Häuser und Leben kosteten. Außerdem kam es zu Erdrutschen und der Bahn- und Autobahnverkehr wurde unterbrochen. Betroffen sind vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
Die deutschen Behörden aktualisieren die Zahl der Vermissten und der Opfer. Gegen Mittag stieg die Zahl der Vermissten auf 70. Mindestens 16 Menschen sind in verschiedenen Teilen der Bundesrepublik gestorben.
Im rheinland-pfälzischen Dorf Schuld hat ein überfluteter Bach mindestens sechs Gebäude mitgerissen und Dutzende weitere beschädigt. Die Stadt, in der schmalen Schlucht der Ahr gelegen, ist umgeben von steilen Klippen und der Eifel. Brücken und Straßen werden abgerissen.
Rund 50 Menschen warten in Schuld noch immer auf Hilfe auf den Hausdächern. Nach Angaben der Polizei werden 70 Menschen vermisst, mindestens vier Menschen sind gestorben. Allerdings ist die Lage unübersichtlich und auch in anderen Teilen des Kreises Ahrweiler werden Menschen vermisst.
Das Ausmaß der Zerstörung zeigen erste Fotos aus der Vogelperspektive.
Auch Hubschrauber der Bundeswehr helfen bei Rettungsarbeiten. Die deutschen Behörden aktualisieren die Zahl der Vermissten und der Opfer, Tendenz steigend.
Auch in der von Flüssen und Bächen überfluteten knapp 2.000 Einwohner zählenden westfälischen Stadt Hagen helfen rund hundert Soldaten. In der Stadt wurde der Notstand ausgerufen. Am Mittwochmorgen regnete es besonders stark über der Stadt, am Abend warnte das Rathaus die Bewohner vor dem 25 Jahre alten Wasser und begann mit der Evakuierung. Das Wasser riss Mauern und Gebäudeteile mit sich, die Notleitungen waren verstopft. Fast 500 Feuerwehrleute waren vor Ort im Einsatz.
Nur wenige Kilometer von Hagen entfernt forderte ein Unwetter im Märkischen Kreis zwei Feuerwehrleute. In der Stadt Altena fegte ein 46-jähriger Feuerwehrmann die Wassermassen, als er in das Fahrzeug einstieg. Kollegen fanden ihn nach einiger Zeit ohne Lebenszeichen. Kurz zuvor rettete ein Feuerwehrmann einen Mann aus dem Wasser.
Nur zwei Stunden später starb plötzlich ein 52-jähriger Feuerwehrmann, der im Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen zugeschlagen hatte. Die Todesursache ist nicht klar, hat aber vermutlich nichts mit dem Sturm zu tun.
Auch in Belgien sind Häuser gefallen
Neben Westdeutschland waren auch die östlichen Regionen der Niederlande und Belgiens von Sturzfluten betroffen. In der wallonischen Stadt Pepinster in der Provinz Lüttich sind etwa ein Dutzend Häuser eingestürzt.
Auf den Hausdächern warteten die Menschen wie in der Deutschen Schuld auf die Retter. Laut der belgischen Tageszeitung Le Soir forderte der Sturm im Land mindestens zwei Todesopfer.
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