Tricia Tuttle zur nächsten Berlinale-Direktorin ernannt

Tricia Tuttle, ehemalige Direktorin des London Film Festival, wird nächstes Jahr die neue Direktorin der Internationalen Filmfestspiele Berlin, gab die deutsche Kulturministerin am Dienstag bekannt.

Der Amerikaner Tuttle wird im April das scheidende Regieduo bestehend aus Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und künstlerischem Leiter Carlo Chatrian ersetzen. Sie werden die kommende 74. Ausgabe der jährlichen Veranstaltung leiten, die vom 15. bis 25. Februar mit der Oscar-prämierten Schauspielerin Lupita Nyong'o als Jurypräsidentin stattfinden wird.

Rissenbeek und Chatrian übernahmen 2019 das Ruder und lösten den erfahrenen Festivaldirektor Dieter Kosslick ab.

Nachdem Rissenbeek letztes Jahr beschlossen hatte, seinen Vertrag nicht zu verlängern, sagte Kulturministerin Claudia Roth, dass das Festival wieder von einer Person geleitet werden sollte, und Chatrian kündigte an, dass auch er zurücktreten werde.

„Tricia Tuttle bringt ihre 25-jährige Erfahrung im Bereich Film und Filmfestivals mit“, sagte Roth in einer Erklärung und fügte hinzu, dass das Londoner Festival unter ihrer Leitung an Publikum und Bedeutung gewonnen habe und bunter und vielfältiger geworden sei.

„Er hat uns vor allem mit seinen klaren Vorstellungen über die künstlerischen Perspektiven der Berlinale, einem modernen, teamorientierten Festivalmanagement, einer nachhaltigen Nachwuchsförderung und zeitgemäßen Fördermodellen überzeugt“, fügte Roth hinzu.

Tuttle ist derzeit Leiter der Spielfilmregie an der britischen National Film and Television School.

Das Berliner Festival ist eines der größten europäischen Filmfestivals, obwohl es in der deutschen Hauptstadt im Winter stattfindet und nicht an den Glamour seiner Pendants in Cannes und Venedig heranreicht, sondern stolz darauf ist, einem breiteren Publikum zugänglich zu sein.

Tuttle beschrieb es als „ein führendes Filmfestival der Spitzenklasse: einladend und integrativ und vollgepackt mit einer beeindruckenden Vielfalt an Filmen.“ Er sagte, es werde „ein großer Nervenkitzel und ein Privileg“ sein, die Veranstaltung zu leiten.

Berthold Baumann

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