Der Index des Arbeitsamtes, der die Zahl der in Deutschland angebotenen Arbeitsplätze erfasst, erreichte im September einen Rekordwert. Die Arbeitslosenquote ist auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung des Landes im Jahr 1990. Eine große Zahl offener Stellen wird beispielsweise vom Handel oder dem Gesundheits- und Sozialwesen angeboten. Auch im Maschinenbau sowie in einigen Branchen der Metall- und Elektroindustrie ist die Besetzung von Stellen schwierig.
Nürnberg – Nachfrage nach Mitarbeitern in Deutschland stieg im September dank günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf den höchsten Stand seiner Geschichte. Das geht nach Angaben der DPA-Agentur aus den heute veröffentlichten Daten der Bundesregierung hervor Arbeitsamt.
Der Index, der die Zahl der angebotenen Stellen abbildet, erreichte im September einen Rekordwert von 195 Punkten. Im Vergleich zum August stieg er um einen Punkt, im Vorjahresvergleich stieg er sogar um 24 Punkte.
„Die gute Wirtschaftslage in Deutschland führt zu einem starken Bedarf an Arbeitskräften“, teilte das Arbeitsamt mit. Eine Vielzahl offener Stellen werden beispielsweise vom Handel oder von Gesundheits- und Sozialdiensten angeboten.
Insbesondere im Maschinenbau sowie in einigen Branchen der Metall- und Elektroindustrie sei es inzwischen besonders schwierig, Stellen zu besetzen, zudem gebe es zunehmend Probleme bei der Gewinnung von Fachkräften für Informationstechnologie. Von einem generellen Arbeitskräftemangel könne aber nach der Analyse des Arbeitsamtes weiterhin nicht gesprochen werden, schrieb die DPA-Agentur.
Nach saisonbereinigten Daten blieb die Arbeitslosenquote in Deutschland im August bei 6,4 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung des Landes im Jahr 1990. Das Arbeitsamt wird am Mittwoch einen Bericht über die Arbeitslosigkeit im September veröffentlichen.
In Deutschland wird derzeit über die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt diskutiert. Der Leiter des Arbeitsamtes, Frank-Jürgen Weise, warnte jüngst davor, dass Flüchtlinge Schwierigkeiten haben könnten, einen Job zu finden, weil viele von ihnen nur sehr schlecht Deutsch sprechen.
„Ich warne vor überzogenen Erwartungen, dass Flüchtlinge sich schnell in den Arbeitsmarkt integrieren werden. Viele von ihnen verfügen nicht über ausreichende Sprachkenntnisse, anderen mangelt es an Qualifikationen“, sagte Weise der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er zeigte sich jedoch davon überzeugt, dass Flüchtlinge auf lange Sicht eine Bereicherung für den deutschen Arbeitsmarkt bedeuten können.
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