Von Maria Martinez
BERLIN (Reuters) – Deutschlands Wirtschaft ist im dritten Quartal leicht geschrumpft, wie Daten vom Montag zeigten, da Europas größte Volkswirtschaft weiterhin unter einer schwachen Kaufkraft und höheren Zinssätzen leidet.
Das Bruttoinlandsprodukt sank bereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Eine Reuters-Umfrage prognostizierte, dass die Wirtschaft um 0,3 % schrumpfen würde.
„Allein diese Daten unterstreichen, dass die deutsche Wirtschaft zumindest zu einem der Nachzügler des Wachstums in der Eurozone geworden ist“, sagte Carsten Brzeski, Global Head of Macro bei ING.
Mit Blick auf die Zukunft werden die anhaltende Durchwirkung der geldpolitischen Straffung der Europäischen Zentralbank, die ausbleibende Umkehr des Lagerbestandszyklus der Unternehmen und neue geopolitische Unsicherheiten die deutsche Wirtschaft weiterhin belasten, sagte Brzeski.
„Die deutsche Wirtschaft dürfte nicht nur in diesem, sondern auch im nächsten Jahr in der Grenzzone zwischen leichtem Rückgang und Stagnation bleiben“, sagte Brzeski.
Der Rückgang im dritten Quartal stellt keine Ausnahme dar, denn die Commerzbank rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft im Wintersemester erneut schrumpfen wird.
„Es ist unwahrscheinlich, dass sich der Konsum wie von Optimisten erwartet erholt“, sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Kraemer.
Der Konsum der privaten Haushalte ging im dritten Quartal zurück, da die hohe Inflation weiterhin die Kaufkraft der Verbraucher untergrub. Eine über den Erwartungen liegende Inflation wird von den Zentralbankern als eines der Hauptrisiken angesehen, da sie die geldpolitische Straffungskampagne verlängern und die Zinssätze länger hoch halten könnte.
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