Comparis geht davon aus, dass die Prämien für die Grundversicherung im nächsten Jahr erneut steigen werden. Einer der Gründe sind politische Entscheidungen zum Abbau der Reserven.
Einige Versicherungsgesellschaften planen, die Prämien um bis zu 10 % zu erhöhen. Allerdings rechnet der Vergleichsanbieter Comparis mit einem durchschnittlichen Anstieg von 6 %, nachdem die Prämien im laufenden Jahr bereits um 6,6 % gestiegen sind.
Der in der Comparis-Pressemitteilung zitierte Krankenkassenexperte Felix Schneuwly geht davon aus, dass sich die Lage auf lange Sicht etwas beruhigen wird. Die Kostensteigerungen für Schweizer Einwohner dürften sich in den kommenden Jahren bei knapp 3 % einpendeln.
Der Rückgang der Reserven ist der Grund für einen starken Anstieg der Prämien
„Ohne den politisch erzwungenen Rückstellungsabbau wären die Prämien in den letzten Jahren nur um etwa 2,5 % pro Jahr gestiegen und würden auch heute noch in ähnlichem Maße steigen“, sagt Schneuwly. Damit künftige Kostenänderungen nicht zu einer Änderung der Prämienhöhe führen, plädiert der Krankenversicherungsexperte erneut für eine Reservehöhe oberhalb der gesetzlichen Mindesthöhe.
Steigende Kosten im Zeitraum 2021–2023 können teilweise durch die Coronavirus-Pandemie erklärt werden. Auch ein höherer bürokratischer Aufwand und mehr Psychotherapie oder die Umsetzung einer Pflegeinitiative erhöhen die Kosten.
Auch das BAG spricht von höheren Prämien
Vor einer Woche veröffentlichte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) Daten zu steigenden Kosten im Gesundheitswesen. Im ersten Quartal stiegen sie um 3,4 %. „Die Kostensteigerung wird auch zu einer Erhöhung der Prämien führen“, sagte BAG-Vizedirektor Thomas Christen. Um wie viel konnte er jedoch noch nicht abschätzen.
Quelle: SRF
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