In 200 der rund 1.200 analysierten Berufe gebe es Schätzungen zufolge bereits gravierende Personalengpässe, heißt es im Bericht zum Fachkräftemangel. Die Zahl der unbesetzten Stellen beläuft sich auf bis zu 2 Millionen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Situation verbessern wird.
Die Hotellerie hat große Probleme mit dem Personalmangel. Bis zu 42,8 Prozent der offenen Stellen können von Arbeitslosen nicht besetzt werden, weil ihnen die entsprechenden Kompetenzen fehlen.
„Die Qualifikationen der Arbeitslosen entsprechen häufig nicht den Anforderungen der Unternehmen. Würden Arbeitslose und Geringqualifizierte entsprechend weitergebildet, könnte die Lücke an qualifizierten Arbeitskräften in einer Reihe von Mangelberufen zumindest teilweise verringert werden.“ beseitigt“, stellen IW-Ökonomen fest.
Das Problem des Mangels an Freiwilligen in der Hotel- und Gastronomiebranche hängt mit der jüngsten Coronavirus-Pandemie zusammen. Zahlreiche Lockdowns haben zu Entlassungen in der Branche geführt und Arbeitnehmer, die eine andere – oft stabilere – Anstellung gefunden haben, haben kein Interesse an einer Rückkehr in ihren bisherigen Beruf.
Die defizitärsten Berufe in Deutschland sind:
- Köche,
- Ingenieure,
- Krankenschwester,
- medizinische Assistenten,
- Lieferwagenfahrer,
- Bauarbeiter,
- Busfahrer,
- Fabrikarbeiter,
- IT-Spezialisten,
- Arbeiter im Handel
- Betreuer für ältere Menschen und Kinder
Daten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass im Jahr 2022 fast 270.000 Arbeitslose eine berufliche Weiterbildung begonnen haben. Allerdings ist die Ausbildung allein kein Garant für den Einstieg in einen neuen Beruf. Im Jahr 2022 fanden innerhalb von 6 Monaten nach Abschluss der Zusatzausbildung 70 % eine Anstellung. Bezieher von Arbeitslosengeld sind nur 39 Prozent Bezieher von Bürgergeld.
Für Arbeitsagenturen sei es schwierig einzuschätzen, welche Qualifikationen erforderlich seien, um auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, stellt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) fest.
JM
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