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Die Menstruation ist keine Frage der Wahl. Die Besteuerung grundlegender Menstruationsbedürfnisse mit dem höchsten Mehrwertsteuersatz ist zutiefst ungerecht. Foto von Cliff Booth, Pexels
Der Menstruationszyklus begleitet die meisten Frauen einen Großteil ihres Lebens. Die meisten von uns kennen diese grundlegenden Informationen wahrscheinlich aus dem Bereich der reproduktiven Gesundheit. Leider weiß oder will nicht jeder erkennen, dass die Menstruation auch ganz spezifische Bedürfnisse mit sich bringt, die sich natürlich nicht alle Menstruierenden finanziell leisten können. Und das neue Steuerpaket der Regierung hilft in dieser Hinsicht sicherlich nicht weiter.
IN europäische Union – ähnlich wie zum Beispiel na Amerikanische Schulen — Ausgaben für Menstruationsbedürfnisse stellen für etwa jede zehnte Frau eine große finanzielle Belastung dar. Für die Tschechische Republik liegen derzeit keine relevanten Statistiken direkt vor. Aber es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass unsere Situation besser wäre. Leider haben wir hier genügend Frauen und Familien in finanzieller Not.
Aufgrund der regelmäßigen monatlichen Blutungen schwänzen Mädchen die Schule, weil sie sich nicht wohl dabei fühlen, richtige Hygieneartikel durch unzuverlässige Methoden wie gerolltes Toilettenpapier, waschbare Tücher und dergleichen ersetzen zu müssen. Einige Tschechen machen schon seit langem auf dieses Problem aufmerksam Bürgerorganisationendie beispielsweise versucht, Bedürftige regelmäßig mit Menstruationspaketen zu versorgen.
Obwohl das Tabu rund um die Menstruation in den letzten Jahren endlich zu brechen beginnt, ist es immer noch ein Thema, das nicht oft diskutiert wird. Mehr noch auf staatlicher oder politischer Ebene. Und das, obwohl das Thema rund die Hälfte der Bevölkerung in einem bestimmten Lebensabschnitt betrifft.
Einige in der Tschechischen Republik versuchen seit mehreren Jahren, die Debatte über Menstruationsarmut anzuführen. Die Tschechische Republik hat seit langem einen der höchsten Mehrwertsteuersätze für Menstruationshilfen in der Europäischen Union – 21 %. Und an dieser Quote wird sich wohl auch mit dem neuen Regierungspaket nichts ändern. Menstruationshilfen, die für menstruierende Frauen notwendig sind, fallen daher in die gleiche Kategorie wie beispielsweise Alkohol, Saunen oder Friseurdienstleistungen. Und gleichzeitig fallen sie in eine höhere Quote als Kultur- und Sporttickets oder Zeitschriften.
Es ist bizarr. Ob wir Alkohol konsumieren, unser Aussehen verbessern oder uns kulturell bereichern, können wir durchaus frei entscheiden. Aber wir können die Menstruation nicht einmal mit einem sehnlichen Wunsch stoppen. Mit fortschreitender Inflation und steigenden Preisen wird sich die Menstruationsarmut weiter verschärfen.
Es geht auch andersherum
Andere Staaten haben sich entschieden, den Weg der Gleichheit und Würde zu beschreiten. In Schottland wurde bereits 2020 ein Gesetz in Kraft gesetzt, das den freien Zugang zu Binden, Tampons und anderen hygienischen Menstruationsartikeln garantiert. Französische, neuseeländische und einige amerikanische Schulen bieten kostenlose Hygieneprodukte an, damit Menstruationsblutungen den Schulbesuch und die Bildung nicht beeinträchtigen. Einige europäische Länder haben die Mehrwertsteuer auf Menstruationsartikel zumindest deutlich gesenkt: In Irland beträgt die Steuer Null, in Deutschland liegt sie nach dem erfolgreichen Eingreifen feministischer Aktivistinnen nun bei sieben Prozent.
Kommentar●Sárka Homfray
Es ist Zeit, gegen Menstruationsarmut vorzugehen
Auch ein Vergleich der Steuer auf Menstruationsartikel und der Steuer auf Bücher lohnt sich. Sie werden in der Tschechischen Republik neu mit Null besteuert. Gleichzeitig weist er auf eine gebildete und gebildete Nation hin, die für den Wohlstand des Landes von entscheidender Bedeutung sei. Ja, mein Bücherherz schlägt. Und gleichzeitig frage ich mich, ob es Hoffnung gibt, dass unsere gebildetere Nation in Zukunft erkennen wird, wie zutiefst unfair es ist, grundlegende Menstruationsbedürfnisse als Luxusartikel zu besteuern, deren Fehlen dazu führt, dass ein Teil der Bevölkerung die Bildung vernachlässigt. Wie lange diese Erkenntnis anhalten wird, bleibt jedoch abzuwarten.
Vielleicht lohnt es sich daher, in unserem Land zu einem ähnlichen Akt des Aktivismus zu greifen wie in Deutschland. Organisation Weibliche Gesellschaft Dort wies sie auf kreative Weise auf den Unterschied in der Mehrwertsteuer hin. Ihr Tamponbuch mit Texten zur Geschichte der Menstruation enthielt auch fünfzehn Tampons. Es wurde wie ein Buch besteuert, also zu einem niedrigeren Satz. Später schickten die Aktivisten mehrere Exemplare an den Deutschen Bundestag. Wer weiß, vielleicht würden sogar die tschechischen Gesetzgeber mit einer ähnlichen Gabe endlich zur Besinnung kommen und endlich anfangen, dieses brennende Problem zu lösen.
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