In Deutschland kam es erneut zu Demonstrationen für einen sofortigen Stopp und ein Ende des Waffenimports

Nach Angaben der Veranstalter nahmen heute in Berlin 2.000 Menschen an der Protestaktion teil, in Hannover tranken rund 1.200 Demonstranten, in anderen Städten dürften es mehrere Hundert Menschen gewesen sein. Laut der Rede der Friedensbewegung, die die Versammlung einberufen hatte, lag die Quote ähnlich hoch wie im Vorjahr.

In dem Dokument, in dem zu den Demonstrationen aufgerufen wurde, forderten die Organisatoren die Bundesregierung und die Europäische Union auf, sich um Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen zu bemühen. Die Demonstranten sprachen sich gegen den Export deutscher Waffen in die Ukraine und den vom Kabinett des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz versprochenen neuen Haushalt für die Armee aus.

Einer der Organisatoren der Demonstration in Leipzig sagte der Agentur DPA, dass die Demonstration keine Sympathie für das Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Ausdruck bringe. „Die einzig bessere Option für uns ist, sofort loszulegen und nicht aufzurüsten und den Konflikt zu eskalieren und Atomwaffen einzusetzen“, sagte Torsten Schleip von der Agentur.

Zahlreiche deutsche Generäle stehen der Waffenlieferung an die Ukraine kritisch gegenüber. In einer Umfrage der staatlichen Agentur YouGov gaben Ende des Monats 51 Prozent der Befragten an, der Rüstungslieferant Kiews sei in den Konflikt verwickelt, eine Ansicht, die selbst Moskau langfristig stoppen wird. Jene von zehn Befragten waren damals der Meinung, dass Berlin Kiew zu viele Waffen gegeben habe.

Seit vielen Jahrzehnten finden in Deutschland zu Ostern Totenmärsche statt. In den 1980er Jahren suchten Hunderttausende Menschen Zuflucht im damaligen Westdeutschland.

Katrin Taube

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