Frankreich und Deutschland leiten kartellrechtliche Untersuchungen gegen Apple wegen App-Tracking-Richtlinien ein

Werbetreibende und werbefinanzierte Plattformen haben lange gegen die aktuelle App-Tracking-Politik von Apple protestiert, und jetzt sieht sich das in Cupertino ansässige Unternehmen in zwei europäischen Ländern mit kartellrechtlichen Ermittlungen in dieser Angelegenheit konfrontiert. Apple wird insbesondere vorgeworfen, konkurrierende Werbeplattformen zu schädigen, um den Verkauf der eigenen App-Store-Werbeangebote anzukurbeln.

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Zuvor erlaubte Apple Apps, anonyme Tracking-IDs zu verwenden, was es Entwicklern ermöglichte, personalisierte Anzeigen in ihren Apps zu verkaufen. Das änderte sich mit der Einführung der App-Tracking-Transparenz. App-Entwickler müssen jetzt die Benutzererlaubnis zum Sammeln von Daten anfordern. Die meisten Benutzer antworten mit „nein“, woraufhin Apps keine benutzerdefinierten Werbekennungen verwenden können.

Werbetreibende und Werbeplattformen sind besonders unzufrieden mit dieser Richtlinienänderung, die jährlich Milliarden von Dollar einsparen wird. Apples eigene Apps müssen jedoch keine Tracking-Erlaubnis einholen, wodurch der iPhone-Hersteller wertvolle Daten sammeln kann, die Drittentwickler nicht haben. Die deutsche Kartellbehörde stellte vergangene Woche fest, dass ein solches Verhalten Apple zu einem legitimen Ziel für besondere Maßnahmen macht, die darauf abzielen, den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung zu verhindern.

Frankreich wird seine eigene Untersuchung in derselben Angelegenheit fortsetzen. Die französische Kartellbehörde wird voraussichtlich bald eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Apple wegen Beschwerden im Zusammenhang mit den Änderungen der App-Tracking-Richtlinie von 2021 einleiten. Die französischen Aufsichtsbehörden planen die Herausgabe einer offiziellen „Mitteilung der Beschwerdepunkte“ zu Beweisen für illegale wettbewerbswidrige Aktivitäten. Die Beschwerde, die Anlass zu der Untersuchung gab, wurde von vier französischen Werbekonzernen eingereicht.

Werner Meier

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