Viel Hype um nichts. Die Legalisierung von Marihuana in Deutschland geht nicht so schnell

Hersteller und Unternehmen, die am Vertrieb von Marihuana beteiligt sind, freuen sich auf die Ankündigung seiner Legalisierung in Deutschland. Es scheint jedoch, dass dies zumindest in naher Zukunft nicht passieren wird. Die Regierungskoalition sagt, dass jetzt „kein guter Zeitpunkt“ für einen Gesetzentwurf zu diesem Thema sei.

Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass Marihuana in Deutschland in absehbarer Zeit nicht legalisiert wird. FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann sagte, dass „die Bekämpfung der Pandemie jetzt Priorität hat“, während SPD-Politiker Sebastian Fiedler zugab, „dass es kein guter Zeitpunkt dafür ist“.

Widerstand gegen die Legalisierung von Marihuana

Im Rahmen der Vereinbarung wollen die Koalitionsparteien eine „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zum Verzehr in lizenzierten Geschäften“ einführen. Ziel sei es, „die Qualität zu kontrollieren, die Übertragung kontaminierter Stoffe zu verhindern und den Jugendschutz zu gewährleisten“. Im Bundesrat gab es jedoch Widerstand gegen das Projekt.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl kritisierte die Regierung und sagte, die diesbezüglichen Schritte würden „in die falsche Richtung“ gehen. Der Politiker fügte hinzu, dass das Projekt „keine spürbare Entlastung bringen wird“ und dass, um die Kinder weiter zu schützen, „die Polizei ständig aktiv sein muss“. Strobl räumte auch ein, dass die Polizei bei Drogenkontrollen „zuerst alle Produkte kontrollieren muss und bestimmte Substanzen nicht sofort ausschließen kann“.

FDP-Beamte sagen, Marihuana solle „hauptsächlich“ in Apotheken verkauft werden. Auch Andrew Ullmann ist der Meinung, dass der Vertrieb auf besonders interessierte Unternehmen abzielen sollte, die „bereits Cannabis für medizinische Zwecke verkaufen“. Es gebe keine staatlichen Preiskontrollen, allerdings solle die Cannabiswerbung „stark eingeschränkt“ werden.

Das Thema gibt es seit 2015

Bereits 2015 wurde das Thema Marihuana-Legalisierung in Deutschland diskutiert. für die Zulassung gestimmt. Einwände erhoben dagegen unter anderem die Bevollmächtigte der deutschen Suchtregierung, Marlene Mortler, und der damalige Gesundheitsminister Herrmann Gröhe.

Vor sechs Jahren gab es auch Stimmen, dass es notwendig sei, das Gesetz zu ändern. Einer von denen, die es forderten, war der CDU-Politiker Joachim Pfeiffer, der argumentierte, dass „die Legalisierung von Marihuana die organisierte Kriminalität reduzieren und die Staatsausgaben senken könnte“. Er erwähnte auch, dass die Strafprozesse im Zusammenhang mit Marihuana den deutschen Staat jährlich fast 2 Millionen Euro kosten. Auch Polizisten plädierten für eine Änderung der Drogenpolitik.

Marihuana-Legalisierungsprojekt im Berliner Bezirk

Ebenfalls 2015 gab es im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Idee, Marihuana zu legalisieren. Der Antrag an das Bundesinstitut für Medizinische Medizin in Bonn wurde daraufhin von der Kreisbürgermeisterin Monika Herrmann gestellt. Der im Antrag vorgelegte Vorschlag umfasste ein Projekt zur Eröffnung von vier Haschisch-Verkaufsstellen für registrierte Personen, die im Bezirk eine Aufenthaltserlaubnis benötigen.

Schon damals waren deutsche Journalisten der Meinung, dass das Projekt keine Aussicht auf Erfolg haben werde, weil das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte dem Gesundheitsministerium unterstellt sei, das gegen die Legalisierung von Medikamenten ist. Die Idee des Bürgermeisters von Friedrichshain-Kreuzberg gefiel den Anwohnern und der Polizei, die seit vielen Jahren gegen die Geißel der Händler kämpfen, nicht.

Quelle: n-tv.de, eigenes Werk / Foto: depositphotos.com, Autor: yellow2j

Aldrich Sachs

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