Berlin, 17.12. (EFE).- Mit der Reise seiner Außenministerin Annalena Baerbock, die die ersten 20 in deutschen Museen erhaltenen Benin-Bronzen restaurieren wird, will Deutschland in seinen Beziehungen zu Nigeria „ein neues Kapitel aufschlagen“. und in das afrikanische Land ausgebeutet.
„Wir wollen neue Beziehungen zu diesem wichtigen Partner aufbauen“, sagte Baerbock vor Antritt seiner Reise, um die Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel und gegen den dschihadistischen Terrorismus als politisch relevanteste Aspekte hervorzuheben.
Der Außenminister wird drei Tage in dem afrikanischen Land bleiben und unter anderem ein mit deutscher finanzieller Unterstützung finanziertes Projekt zum Wiederaufbau mehrerer von der Dschihadistenmiliz Boko Haram verwüsteter Städte besuchen.
Baerbock und die Kulturdezernentin, die ebenfalls grüne Claudia Roth, werden bei ihrem Besuch auch die ersten Stücke dieser Bronzen zurückgeben, gemäß der bilateralen Vereinbarung, die in der Kolonialzeit geplünderten Schätze zu restaurieren.
Es handelt sich um Stücke aus der Sammlung von Medaillen und Skulpturen aus dem 16. und 18. Jahrhundert, die britische Truppen aus dem königlichen Palast in Benin, dem heutigen Nigeria, erbeuteten und schließlich an Museen in verschiedenen europäischen Ländern verteilten.
Die deutschen und nigerianischen Behörden haben vor einigen Monaten eine Absichtserklärung unterzeichnet, 514 dieser Raubbronzen in Besitz zu nehmen und die ersten noch in diesem Jahr an das Herkunftsland zurückzugeben.
Mit ihrer Reise werden Baerbock und Roth den ersten Teil dieser Verpflichtung erfüllen und darüber hinaus andere bilaterale Themen mit ihren nigerianischen Kollegen ansprechen.
Die Hälfte der an diesem Sonntag zurückgegebenen Bronzen stammt aus dem Bestand des Ethnologischen Museums Berlin, das der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) angegliedert ist.
Laut regionalen Medienberichten hat das Oberbürgermeisteramt von Köln (Westdeutschland) am vergangenen Donnerstag eine Vereinbarung unterzeichnet, den Besitz von 92 Bronzen an die National Commission of Museums and Monuments of Nigeria zu übertragen.
Drei dieser Stücke werden auf der Reise des Ministers geliefert, weitere 52 im jahr 2024, der Rest bleibt als Leihgabe in Köln.
Die Stadt Hamburg (Nord) hat diese Woche auch die Rückgabe von 197 Bronzen formalisiert, von denen drei noch vor Ende des Jahres und zwei Drittel ab dem nächsten Jahr physisch zurückgegeben werden.
Tausende Bronzen wurden 1897 bei der Plünderung und Brandstiftung des Königspalastes in Benin von britischen Truppen geplündert und später in verschiedenen europäischen Ländern versteigert.
Allein in Deutschland wurden etwa 1.100 Teile dieses Sets gezählt, verteilt auf zwanzig Museen im ganzen Land.EFE
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