06.04.2022 12:30
Das Außenhandelsergebnis im Februar war schlechter als von Analysten erwartet. Erst im März werden die Auswirkungen der Geschehnisse in der Ukraine vollständig sichtbar. Unternehmen kämpfen immer noch mit Teileknappheit und Produktionsmaterialien werden immer teurer. Dieses Problem wird wahrscheinlich bestehen bleiben. Dies geht aus den Aussagen der angesprochenen Ökonomen hervor.
Laut den am Mittwoch vom Tschechischen Statistikamt veröffentlichten Daten beendete der Warenaußenhandel der Tschechischen Republik den zweiten Monat dieses Jahres mit einem Defizit von 4,4 Milliarden Kronen, was einem Rückgang von 25,7 Milliarden Kronen gegenüber dem Vorjahr entspricht. Analysten erwarteten einen Überschuss von sechs Milliarden Kronen.
„Der Jahressaldo wurde hauptsächlich durch höhere Stromexporte nach oben getrieben, wobei sich höhere Importe von Öl und Gas, niedrigere Exporte von Autos und Teilen sowie höhere Importe von Basismetallen negativ auswirkten“, sagte der Ökonom der UniCredit Bank, Jiří Pour.
Die Exporte verbesserten sich im Vergleich zum vergangenen Februar um sieben Prozent. Raiffeisenbank-Analyst David Vagenknecht wies darauf hin, dass sich der Handelsüberschuss negativ auf die Exporte auswirkte, was auf ein schwächeres Produktionstempo hindeutet. Ihm zufolge wurden in den ersten beiden Monaten dieses Jahres seit 2010 die wenigsten Autos produziert. Das Problem seien vor allem die fehlenden Teile.
Analysten waren von der jährlichen Zunahme der Importe um 16 Prozent überrascht. „Die Dynamik der Importe wurde durch die hohen Rohstoffpreise auf den Weltmärkten geschmälert. Der Handel mit Erdgas und Öl erhöhte somit das Defizit von 7,2 Milliarden Kronen im Januar auf 8,2 Milliarden Kronen“, sagte Vagenknecht.
Eine weitere schlechte Nachricht für den Außenhandel ist laut Tomáš Volf von Citfin das Ergebnis von Unternehmensaufträgen in Deutschland, dem stärksten Handelspartner der Tschechischen Republik. „Im selben Monat, also im Februar, fielen sie (Bestellungen) im Monatsvergleich um 2,2 Prozent und kehrten nach drei Monaten ins Minus zurück“, sagte er.
Anfang Februar rechnete die Raiffeisenbank mit einem Außenhandelssaldo von 60 Milliarden Kronen. Laut Vagenknecht wird er angesichts der aktuellen Entwicklung voraussichtlich niedriger ausfallen; Angesichts der derzeitigen Unsicherheit sei ein Defizit für das gesamte Jahr nicht auszuschließen, fügte er hinzu.
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